Zurück zur guten alten PTT

Ein traditionsreiches Unternehmen der Schweizer Telecombranche ist Geschichte: Der Kabelnetzbetreiber UPC Schweiz, der aus der früheren Cablecom entstanden ist, wird im Verlauf des Jahres mit Sunrise fusioniert. «Wir können so den grössten Herausforderer der Swisscom im Schweizer Markt schaffen», sagt Sunrise-Chef Olaf Swantee… Der Preis für UPC beträgt 6,5 Milliarden Franken… Die Fusion solle dem Kunden zugute kommen, so Swantee. Da sich der Wettbewerb verschärfe, werden die Preise fallen. Es werde aber auch Entlassungen geben, vor allem im Administrationsbereich.

(Tages-Anzeiger, 1. März 2019)

Woher kommen die 6,3 Milliarden Franken, die Sunrise für UPC zu berappen hat? Kommen sie aus den Taschen der Kundinnen und Kunden? Oder werden sie durch Entlassungen der eigenen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen herausgepresst? Wäre es nicht an der Zeit, den ganzen Unfug sich gegenseitig konkurrenzierender, gewinnorientierter Unternehmen abzubrechen und wieder zur guten alten PTT mit ihrem gesellschaftlichen Auftrag der flächendeckenden Grundversorgung in der Telekommunikation und dem Transportwesen zurückzukehren? Wer an so etwas denkt, dem wird meist vorgehalten, man könne doch das Rad der Geschichte nicht einfach zurückdrehen. Aber weshalb eigentlich nicht? Die britischen Eisenbahnen wurden schliesslich, als die Privatisierung in einem totalen Desaster endete, auch wieder verstaatlicht.