Wiedereinführung der PTT?

Die Aufsichtsbehörde Postcom kritisiert monopolähnliche Zustände bei der Post. Private Anbieter wie DHL, Quickmail, FedEx usw. seien gegenüber der Post benachteiligt. Ein Beispiel seien die Postfachanlagen, bei welchen viel zu hohe Preise bezahlt werden müssten. Ebenfalls problematisch seien Briefkästen in Mehrfamilienhäusern, die häufig hinter einer Glaswand angeordnet seien und zu denen nur die Post Zutritt habe. Auch gewähre die Post Grosskunden «kombinierte Rabatte» auf leichte Briefe sowie auf schwere Sendungen und Pakete, was unfair sei, da die Konkurrenz solche Kombirabatte gar nicht anbieten könne, weil sie keine leichten Briefe spedieren dürfe.

(www.srf.ch)

Mir hat noch niemand den tieferen Grund für die Zerschlagung des ehemaligen Monopolbetriebs PTT erklären können. In meiner Erinnerung war die PTT ein durch und durch funktionierendes Unternehmen, mit einer ausgezeichneten flächendeckenden Grundversorgung, fairen Preisen und anständigen Löhnen. Ich sehe nichts, was sich daran seit der Liberalisierung und der Zulassung sich gegenseitig konkurrenzierender Betriebe zum Guten gewendet hätte. Dies scheint auch die grosse Mehrheit der Leserinnen und Leser obigen Artikels so zu sehen: «Einfach nur noch krank», schreibt K.W., «einen gut organisierten und funktionierenden Betrieb zu Gunsten internationaler Abzocker zu riskieren.» Für diesen Kommentar erhielt K.W. 192 Zustimmungen und nur gerade 27 Ablehnungen. Ob die Zeit wohl bald wieder reif ist für die Wiedereinführung der PTT als staatlichem Monopolbetrieb?