Man muss es zwei Mal lesen, um es zu glauben: Ein israelischer Ministerpräsident lässt Zehntausende Kinder, Frauen und Männer töten und ihre Heimat in Schutt und Asche legen. Ein soeben gewählter US-Präsident hat die glorreiche Idee, alle, welches dieses Massaker überlebt haben, in andere Länder fortzuschaffen und auf den Ruinen der zerstörten Häuser eine Riviera mit Badestränden für Reiche aus aller Welt zu bauen. Ein niederländischer Erfolgsautor findet das eine „tolle Idee“. Und die Sonntagszeitung stellt diesem Autor zwei ganze Seiten zur Verfügung, um seine Begeisterung kundzutun.
Für diesen Autor namens Leo de Winter ist Donald Trump ein „Dichter“, der sogar „neue Wörter kreiert“, in dessen „ganz grossen Träumen“ es „keine Grenzen“ gibt, der „höchst intelligent“ ist und der „mit seinem Rhythmus die meisten seiner Kritiker einfach überfordert“. Auf den Ruinen der zerstörten palästinensischen Wohnhäuser die „besten, schönsten und grössten Hotels, die es je auf der Welt gegeben hat“, zu bauen, findet de Winter einen „schönen Gedanken“. Und dem Vorschlag Trumps, die verbliebenen Palästinenserinnen und Palästinenser nach Indonesien zu verfrachten, wo es noch „Tausende sehr schöne, unbewohnte Inseln“ gäbe, würde er sich ebenfalls anschliessen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein solcher Artikel vor fünf Jahren hätte geschrieben werden können, zu gross wäre die Empörung der Leserschaft gewesen. Inzwischen scheint der Wahnsinn offensichtlich zur Normalität geworden zu sein.