Verkehrsprobleme: Die Linke weiss nicht, was die Rechte tut

Alle reden vom Klimaschutz. Gleichzeitig präsentiert der Automobilsalon in Genf Autos, die an Zugkraft, technischen Raffinessen, Luxus und Bequemlichkeit alles Bisherige übertreffen. Und Autogaragen laden landauf landab zu attraktiven Shows mit Gratiswurst, Kinderspielparks und anderen Attraktionen ein. Hört man sich dagegen bei gewissen Autoherstellern und Technikern um, so scheint es, als ob schon in wenigen Jahren auf unseren Strassen nur noch Elektromobile verkehren. Andere wiederum träumen davon, dass schon bald selbstfahrende Autos unsere heutigen Benzinkutschen ersetzt haben werden. Und der Nationalrat, als wisse er von alledem nicht das Geringste, will über 13 Milliarden Franken in Betrieb, Unterhalt und Ausbau des Nationalstrassennetzes investieren.

Das ist die zersplitterte kapitalistische Welt. Die Linke weiss nicht, was die Rechte tut, und umgekehrt. Dabei hängt doch alles mit allem aufs engste zusammen. Es bräuchte so etwas wie ein Gremium der intelligentesten, kreativsten und innovativsten Fachpersonen, die über zukunftsträchtige und ökologisch vernünftige Gesamtlösungen der Verkehrsprobleme nachdenken würden, ein Gremium, dem alle Leistungsträger von den Strassenbauern über die Elektromobilindustrie bis zum öffentlichen Verkehr untergeordnet würden. Vielleicht würde ein solches Gremium dann sogar herausfinden, dass es das Privatauto in der bisherigen Form gar nicht mehr braucht, sondern sich im Fernverkehr durch die Eisenbahn und im Nahverkehr durch Busse, Trams und ein fein verästeltes Taxinetz mit elektrisch angetriebenen Kleinfahrzeugen ersetzen lassen würde. Aber dieses Gremium würde noch vieles mehr herausfinden und die Schweiz könnte nachgerade eine internationale Vorreiterrolle in Sachen Mobilität einnehmen…