US-Präsidentschaftswahlen: Traurige Zeiten…

 

Peinlich, peinlich. Statt sachlich ihre jeweiligen unterschiedlichen Regierungsprogramme darzulegen, beleidigen sich Donald Trump und Joe Biden gegenseitig in ihrem ersten grossen Fernsehduell und beschimpfen sich als “Lügner”, “Clown” und “Versager”. Unwillkürlich fragt man sich: Ist das alles, was die USA an möglichen Kandidaten und Kandidatinnen für das oberste politische Amt ihres Landes hervorzubringen vermochten? Gäbe es nicht Millionen von Amerikanern und Amerikanerinnen, die sich weit besser für dieses Amt eignen würden, weil sie viel charismatischer, viel leidenschaftlicher, viel engagierter und viel kreativer wären und erst noch über viel umfassendere Sachkenntnisse zu politischen, sozialen, wirtschaftlichen und ökonomischen Themen verfügten? Doch offensichtlich sind das nicht die Fähigkeiten, die zählen, um Präsident oder Präsidentin dieses Landes zu werden. Es scheint vielmehr alles nur eine Frage von Macht, Geld und Prestige zu sein, dieser kapitalistischen Konstrukte, die sich gegenseitig verstärken und zur Folge haben, dass am Ende nicht die Fähigsten auf dem obersten Podest stehen, sondern jene, welche sich auf der Stufenleiter persönlichen Machtstrebens am erfolgreichsten nach oben gekämpft haben. Das alles ist nicht nur höchst bedenklich, sondern vor allem auch höchst gefährlich. Denn die USA sind nicht irgendein Land. Die USA gelten nach wie vor, sowohl wirtschaftlich wie vor allem auch militärisch, als Weltmacht Nummer eins. Dieses Land bräuchte an seiner Spitze eine Persönlichkeit mit den allerhöchsten Qualifikationen, die man sich nur vorstellen kann. Doch selbst ein grosser Teil der Medien, selber gefangen im kapitalistischen Kosten-Nutzen-Denken, wissen nichts Gescheiteres, als immer und immer wieder die gegenseitigen Ausfälligkeiten von Trump und Biden aufzuwärmen, statt auf die grossen Herausforderungen einzugehen, denen sich nicht nur die USA, sondern die ganze Welt gegenübersteht, von der Coronapandemie über die Klimaerwärmung bis hin zu einem möglichen dritten Weltkrieg. Traurige Zeiten…