Stürme, die sich über der Weltwirtschaft zusammenbrauen

Hustet Amerika, hat der Rest der Welt eine Lungenentzündung, heisst es. Diese Küchenökonomie-Weisheit muss ergänzt werden, und zwar wie folgt: Wackelt China, dann zittern alle. Wirtschaftsprofessoren und Börsenanalysten verfolgen deshalb mit Argusaugen die Entwicklung der chinesischen Wirtschaft. An den jüngsten Zahlen werden sie keine Freude haben: Im Dezember sind die Exporte um 4,4 Prozent, die Importe gar um 7,6 Prozent eingebrochen. «Wir gehen davon aus, dass das Wirtschaftswachstum sich im vierten Quartal 2018 weiter abgeschwächt hat und auch im neuen Jahr unter Druck ist.», sagt Louis Kuijs von der Beratungsfirma Oxford Economics. Diese Botschaft wird auf den Geschäftsleitungs-Etagen der internationalen Konzerne die Alarmglocken läuten lassen. Apple hat bereits eine Gewinnwarnung veröffentlicht, weil die iPhone-Verkäufe in China hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind. Auch Autohersteller werden die neue Geiz-ist-geil-Mentalität der Chinesen zu spüren bekommen, genauso wie Mode- und Kosmetikhersteller. Kein Wunder also, ist die Stimmung unter den Ökonomen mies. Wirtschaftswachstums-Prognosen werden rund um den Globus nach unten revidiert. Die Weltbank hat kürzlich vor «Stürmen, die sich über der Weltwirtschaft zusammenbrauen», gewarnt.

(www.watson.ch)

Es gibt wohl nichts Zerbrechlicheres und Unsichereres als das weltweite kapitalistische Wirtschaftssystem, in dem je länger je mehr alles mit allem verbunden und vernetzt ist. Kein Wunder, können auch die besten Ökonomen nicht mehr voraussagen, wie sich alles weiterentwickelt, ob sich die Märkte «erholen» werden, ob es einen weiteren Aufschwung gibt – oder ob alles immer mehr ins Schlingern gerät und im schlimmsten Falle das gesamte weltweite Finanz- und Wirtschaftssystem früher oder später in sich zusammenbricht. Dem Menschen, Schöpfer dieses Systems, ist die Kontrolle darüber längst aus der Hand geglitten, Geld- und Wirtschaftsmacht haben sich verselbständig, das Steuer in die Hand genommen, sind zu einem selbstfahrenden Auto geworden. Und wir, die Bürgerinnen und Bürger der kapitalistischen Länder, können nur noch zuschauen, zittern, bangen und hoffen. Dringendst brauchen wir ein Wirtschaftssystem, das nicht auf eigene Faust agiert, sondern das wir steuern und lenken können zum Wohle der Menschen, zum Wohle der Natur und zum Wohle der Zukunft.