Als wäre die Welt immer noch die gleiche wie vor 50 Jahren

Auto-Schweiz freut sich über einen «goldenen Herbst». Wie der Verband der Autoimporteure mitteilte, wurden im Oktober im Vergleich zum Vorjahr 14 Prozent mehr Neuwagen eingelöst, im September waren es 18 Prozent. Damit beträgt die Zahl der Neuwagen, im bisherigen Jahr aufsummiert 252’500, ein Plus von knapp 2 Prozent gegenüber der gleichen Vorjahresperiode.

(Tages-Anzeiger, 5. November 2019)

Unbegreiflich. Wenn es um die Steuerrechnung geht, tätigen Herr und Frau Schweizer jede auch noch so kleine Abzugsmöglichkeit, um die Steuerrechnung möglichst niedrig zu halten. Wenn es darum geht, für die nächste Ferienreise ein Hotel zu buchen, wird man nicht müde, Dutzende von Angeboten miteinander zu vergleichen, um sich schliesslich für das Günstigste zu entscheiden. Und wenn im nahen Ausland die Lebensmittel billiger sind als zuhause, dann fährt man schon gleich mal los und packt sich seinen Kofferraum voll. Ja, Herr und Frau Schweizer sind Weltmeister im Kalkulieren, im Sparen, im Rechnen, im Optimieren. Doch ausgerechnet wenn es um die mit Abstand grösste Rechnung geht, nämlich um die heutige und die zukünftige globale Ökobilanz und das Überleben der gesamten Menschheit in den nächsten 50 bis 100 Jahren, wollen Herr und Frau Schweizer plötzlich von alledem nicht mehr das Geringste wissen. Höchstens noch für ihre Enkelkinder richten sie auf der Bank ein Sparkonto ein – alles was später kommt, scheint ihnen egal zu sein. Verkehrte Welt…