So dass niemand auf die Idee kommt, es könnte alles mit allem zusammenhängen…

Die Tränen kullern Lindsey Vonn über die Wangen. Einzig die verspiegelte Sonnenbrille verhindert, dass Millionen Menschen beim TV-Interview in ihre Augen blicken. Die 34-Jährige schüttet im ORF trotzdem ihr Herz aus: «Eigentlich wollte ich nicht aufhören. 
Aber ich kann nicht mehr, die Schmerzen sind zu gross. Ich weiss nicht, was ich noch 
machen soll.» Auf die Frage, ob sie nun 
sofort aufhören würde, sagt Vonn: «Ich denke schon.» Kurze Zeit später gibt sich der US-Star vorsichtiger. «Ich muss es mir genau überlegen. In Ruhe. Es ist keine leichte Entscheidung. Ich brauche einige Tage und werde es euch wissen lassen.» In diesem Moment ist ihr grosses Ziel, den Rekord von Ingemar Stenmark (86 Siege) zu brechen, ganz weit weg. Vonn steht bei 82 Erfolgen.

Nun geht es um Vonns Gesundheit. Und da ist die Ski-
Diva nach ihren unzähligen Verletzungen nicht mehr bereit, alles aufs Spiel zu setzen. «Ich wollte nicht, dass ich mit 50 oder 60 nicht mehr laufen kann», sagt sie schluchzend. Der Hintergrund: Es gilt als sicher, dass Vonn mit Spätfolgen ihrer Karriere rechnen muss. Sie selbst sagte jüngst: «Ich werde Arthritis bekommen. Und Probleme mit meinen 
Gelenken.» Für die Ärzte ist klar: Vonn sollte sofort mit Spitzensport aufhören. Doch sie hat noch Ziele. Auch bei der WM. Da winkt möglicherweise zum 8. Mal Edelmetall. Und: In Lake Louise (Ka), wo zuletzt eine Strecke nach ihr benannt wurde, will sie im kommenden Dezember endgültig «Goodbye» sagen.

(www.blick.ch)

Die Arbeiterin am Fliessband, die in der Nacht vor lauter Rückenschmerzen nicht schlafen kann. Der Bauarbeiter, der zentnerschwere Balken schleppen muss. Die Skirennfahrerin, die so grosse Knieschmerzen hat, dass sie schon fast nicht mehr gehen kann. Sie alle machen sich kaputt im kapitalistischen Hamsterrad, an deren anderem Ende das Geld, viel Geld, nur so sprudelt und in tausend andere Taschen fliesst von Menschen, die dafür keinen Finger krumm machen müssen, stets gut schlafen können und nie Rücken- oder Knieschmerzen haben. Täter und Opfer, fein säuberlich voneinander getrennt, so dass niemand auf die Idee kommt, es könnte alles mit allem zusammenhängen…