Preiskampf bei der Unterhaltungselektronik

Nirgends ist der Preiskampf bei der Unterhaltungselektronik härter als in der Schweiz: Seit Jahren unterbieten sich Anbieter mit Abschlägen. Während der Kunde von der Preisschlacht profitiert, kämpfen die Händler mit immer kleineren Margen. Das hat dazu geführt, dass Unterhaltungselektronik in der Schweiz sogar günstiger ist als etwa in Deutschland. Zudem ist die Nachfrage nach Fotokameras, Navigationsgeräten oder Radioweckern eingebrochen. Smartphones und Tablets haben Kameras und Co. ersetzt. So werden in Zukunft Waschmaschinen und TV-Geräte die Konsumenten in die Geschäfte locken müssen, ergänzt von Produkten mit Potenzial wie Kopfhörer, Minispeakern oder Drohnen. Das veränderte Konsumverhalten zeigt sich auch am miesen Jahresresultat, das der deutsche Media-Markt-Mutterkonzern Ceconomy im Dezember präsentierte. Aus diesem geht hervor, wie stark die Zentrale in Dietikon ZH unter Druck ist: Der Jahresumsatz von Media Markt Schweiz brach um 10,4 Prozent auf 643 Millionen Franken ein. Damit hat sich der Umsatzrückgang des Vorjahres von 5,8 Prozent fast verdoppelt. Auch die Migros-Tochter Melectronics kämpft mit den rückläufigen Frequenzen und der Preiserosion, zudem mit dem Einkaufstourismus. Daran wird sich auch dieses Jahr nichts ändern. 

(www.blick.ch)

Dass der kapitalistische Markt ein Schlachtfeld ist, in dem jeder den anderen zu unterbieten versucht, wussten wir schon lange. Weil aber die Produktion trotz abnehmender Nachfrage weiter vorangetrieben wird, müssen die Preise ins Bodenlose sausen. Irgendwann wird man das eine oder andere Gerät wohl schon gratis bekommen. Und irgendwann wird man vielleicht sogar Geld dafür bekommen, dass man ein neues Gerät mitnimmt – damit es wieder Platz gibt für ein neues. Schöne neue kapitalistische Welt. Und von der Klimaerwärmung und der Rohstoffausbeutung und -verschleuderung spricht schon längst niemand mehr, es wird ja alles Fortgeworfene sauber und für unsere Augen unsichtbar wieder entsorgt. Natürlich in Afrika, von bettelarmen Kindern, wo denn sonst…