Klimastreik: Böse Unterstellungen der NZZ

«Burn capitalists, not forests» – solche und ähnliche Slogans waren auf Pappschildern und Transparenten an der grossen Berner Klimademo vom 29. September zu sehen. Zwischen 60’000 und 100’000 Menschen gingen «für das Klima» und «gegen die Kapitalisten» auf die Strasse.

(NZZ, 5. Oktober 2019)

Ist es böse Unterstellung oder bloss fehlende Sorgfalt? Wie dem auch sei, ich jedenfalls habe nirgends ein Transparent mit dem Slogan «Burn the capitalists» gesehen. Wohl aber, auf zahlreichen Transparenten, den Slogan «Burn capitalism». Ebenso wenig habe ich auch nur von einem einzigen Teilnehmer oder einer einzigen Teilnehmerin der Klimademo die Aussage gehört, sie seien auf der Strasse, um «gegen die Kapitalisten» anzukämpfen. Wer den Klimastreikenden unterstellt, sie wollten andere Menschen bekämpfen oder gar verbrennen, giesst, bewusst oder unbewusst, Öl ins Feuer und liefert all jenen, die der Klimajugend skeptisch oder gar ablehnend gegenüberstehen, willkommene Munition für ihren Hass und ihre Argumentationen. Es ist im Gegenteil der Klimastreikbewegung zugute zu halten, dass es ihr um die Sache als solche geht und nicht darum, andere Menschen schlechtzumachen und zu diffamieren. Man kann, so die Philosophie der Bewegung, nicht glaubwürdig für das Leben zukünftiger Generationen einstehen und gleichzeitig das Leben hier und heute lebender Menschen bedrohen. Was die Klimabewegung weltweit so faszinierend, erfolgreich und unwiderstehlich macht, ist gerade ihre Friedfertigkeit, ihre Gewaltlosigkeit und ihre Liebe zu den Menschen.