3 Millionen Kinder in Deutschland, das ist jedes fünfte, sind von Armut betroffen. Hilfswerke wie die “Arche” in Berlin sind oft die letzte Hoffnung dieser Kinder. Hier zum Beispiel erhalten sie die einzige sichere Mahlzeit pro Tag. Die gesellschaftliche Vernachlässigung der Kinder kennt keine Grenzen: Viele Kinder sind motorisch zurückgeblieben, wissen nicht, wie man eine Schere hält, manche dürfen nicht vor 21 Uhr nachhause, weil ihre Mütter sie aussperren, andere erfahren psychische und physische Gewalt, einige werden kriminell, bei vielen laufen zuhause den ganzen Tag Pornofilme. “Zum Glück essen meine Kinder nicht gerne Gemüse und Obst”, sagt ein Vater, “ich könnte es mir gar nicht leisten”. Er hat einen 60-Stunden-Job in einer Sicherheitsfirma, seine Frau arbeitet zu 100 Prozent in der Altenpflege, trotzdem müssen sie auf jeden noch so kleinen Luxus verzichten, denn ihr Einkommen liegt immer noch ein paar Euro über dem, was sie zum Bezug von Kindergeld berechtigen würde. Die Musikinstrumente, welche die “Arche” den Kindern zur Verfügung stellt, nehmen diese nicht nachhause, weil sie Angst haben, die Eltern würden sie verkaufen. (Rendez-vous, SRF1, 28.9.23)