Jean-Daniel Ruch: Frieden und Gerechtigkeit

Der Schweizer Spitzendiplomat Jean-Daniel Ruch schreibt in seinen Memoiren, dass ein Waffenstillstand kurz nach Beginn des Ukrainekriegs in Griffweite lag, aber vom Westen vereitelt wurde. Der ukrainische Präsident Selenski sei insbesondere vom US-Verteidigungsminister Lloyd Austin zurückgehalten worden, der erklärt habe, es sei Washingtons Ziel, “Russland zu schwächen”. Damit erweist sich das, was vom Westen bisher als russische Propaganda abgetan wurde, im Nachhinein als Wahrheit. Ruch bedauert in seinem Buch auch die aktuelle Tendenz, die Welt in gut und böse zu unterteilen und jeglichen Austausch mit der “falschen” Seite zu delegitimieren: “Die Tugend des Dialogs wird lächerlich gemacht. Man muss parteiisch sein, sonst wird man bezichtigt, den Terrorismus zu befürworten oder ein Putin-Versteher zu sein.” Erscheint am 12. Juni 2024 im Weltwoche-Verlag. Mit einem Geleitwort von Micheline Calmy-Rey.