Freiheit für alle statt Privilegien für wenige

«Ich engagiere mich in der Klimastreikbewegung aus purer Freude am Leben. Ich denke, uns ist allen ein Drang inne, nach Freiheit zu streben. Diese können wir aber nicht erreichen ohne die Freiheit unserer Mitmenschen, aller Tiere und der Umwelt.»

(Jonas Kampus, 17jähriger Klimaaktivist, in der SP-Zeitschrift «links» vom April 2019)

Gegner von Regeln und Vorschriften oder gar Verboten zum Schutz des Klimas argumentieren oft mit dem Begriff «Freiheit»: Solche Einschränkungen, sagen sie, würden die Freiheit des Einzelnen einschränken. Die Freiheit, sich mit dem Auto frei und ungehindert zu bewegen. Die Freiheit, mit dem Flugzeug an jeden beliebigen Ort rund um den Erdball zu reisen. Die Freiheit, alles, was man sich wünscht, möglichst schnell und billig kaufen zu können. Die Freiheit, in beliebiger Menge Fleisch zu essen. Doch in globaler Sicht handelt es sich bei alledem nicht um echte Freiheiten, sondern bloss um Privilegien, die sich die einen leisten können, weil sie sich andere nicht leisten können. Würden nämlich sämtliche Erdbewohner und Erdbewohnerinnen so viel Auto fahren, so viel mit dem Flugzeug reisen, so viel konsumieren und so viel Fleisch essen wie die Schweizerinnen und Schweizer, dann wäre die Umwelt schon längst kollabiert. Der Klimaaktivist Jonas bringt es auf den Punkt: Wenn er freitags oder samstags auf die Strasse geht, dann aus Freiheitsliebe – aus Liebe zu einer Freiheit, an der alle ihren gerechten Anteil haben, alle Menschen in allen Ländern der Erde, alle Lebewesen, die Natur, die Erde und alle zukünftigen, noch nicht geborenen Generationen.