Frauenlöhne und Männerlöhne: Sowohl der Arbeitgeberverband wie auch die Gewerkschaften beschönigen die tatsächlich herrschende Ungleichheit…

 

Laut Arbeitgeberverband beträgt der Unterschied zwischen “vergleichbaren” Männer- und Frauenlöhnen nur 3,3 Prozent. Die Gewerkschaften sprechen von deutlich höheren Zahlen. Bei alledem wird aber noch nicht berücksichtigt, dass in typisch “weiblichen” Berufen wie Coiffeuse, Putzfrau, Serviceangestellte, Krankenpflegerin, Kitaangestellte oder Detailhandelsangestellte weit weniger verdient wird als in typisch “männlichen” Berufen wie etwa in der IT-Branche, im Bankenwesen, im Immobilien- und Versicherungsgeschäft oder in den Kadern von Grosskonzernen. Am krassesten ist es, wenn man den typisch “weiblichsten” Beruf, die Hausfrau, mit dem typisch “männlichsten” Beruf, Managern oder Verwaltungsratspräsidenten eines Grosskonzerns, miteinander vergleicht. Diese “verdienen” nämlich bis zu 10’000 Franken, nicht pro Monat, sondern pro Stunde – während die Hausfrau ihre anspruchsvolle, anstrengende und gesellschaftlich so wichtige Arbeit zum Nulltarif leistet. Mit der längeren Ausbildungsdauer lassen sich solche gewaltige Lohndifferenzen auch nicht annähernd begründen. Würde man schweizweit alle Männerlöhne zusammenzählen und mit der Summe aller Frauenlöhne vergleichen, dann erst würde man erkennen, wie weit wir von einer tatsächlichen Lohngerechtigkeit noch entfernt sind und dass sowohl der Arbeitgeberverband wie auch die Gewerkschaften die tatsächliche Problematik um ein Vielfaches beschönigen. Wenn es im gleichen Tempo wie bisher weitergeht, wird es wohl noch unzählige Frauenstreiks brauchen, bis tatsächlich geschlechtsabhängige Lohnunterschiede aus der Welt geschafft sind…