Flughafen Zürich: Mehr als 30 Millionen Passagiere

30 Millionen Passagiere dieses Jahr: Neuer Rekord des Flughafens Zürich.

(Radio SRF3, 17. Dezember 2018)

Was haben die 30 Millionen Flugpassagiere mit dem kapitalistischen Wirtschaftssystem zu tun? Sehr viel. Denn nur dank der kapitalistischen Umverteilung des Reichtums von den Armen zu den Reichen können sich die Reichen den Luxus des Fliegens in diesem Ausmass leisten, von dem die grosse Mehrheit der Weltbevölkerung nur träumen kann. Zweitens ist der Flugverkehr selber ein kapitalistisches Geschäft ersten Ranges: Mit verlockenden Destinationen, billigen Flugpreisen, vielerlei Extraleistungen an Bord und intensiven Werbekampagnen wird versucht, möglichst viele Menschen zum Fliegen zu verleiten – ungeachtet der verheerenden ökologischen Folgen. Drittens ist das Fliegen wie jedes kapitalistische Geschäft auf Wachstum ausgerichtet, daher ist es auch nicht verwunderlich, dass der Flughafen Zürich dieses Jahr erstmals die 30-Millionen-Grenze gesprengt hat, und das wird zweifellos so weitergehen. Viertens beruht das Fliegen wie alle anderen kapitalistischen Wirtschaftszweige auf dem Konkurrenzprinzip. Jeder Anbieter versucht alle anderen mit möglichst guten Leistungen und billigen Preisen auszustechen – ein tödliches Geschäft, nicht zuletzt auf dem Buckel der Angestellten und der Sicherheit der Flugzeuge. Zudem schaufeln sich die Airlines auf diese Weise gegenseitig das Grab.

In einer nichtkapitalistischen Welt gäbe es vermutlich keine Flugzeuge. Auch keine privaten Autos. Da alles gleichmässig auf alle verteilt wäre, gäbe es überhaupt keine Luxusvergnügungen irgendwelcher Minderheiten, von denen die übrige Bevölkerung ausgeschlossen wäre. Man muss sich ernsthaft überlegen, wozu Flugzeuge dann noch notwendig sein sollen. Mir fällt beim besten Willen kein Argument für den Bau und den Betrieb von Flugzeugen ein. Und dir?