Etwas Drittes an Stelle von Kapitalismus und Kommunismus

«Zum Scheitern verdammt ist ein grün verbrämter Antikapitalismus, der einen mehr oder minder umfassenden Verzicht auf die marktwirtschaftliche Produktionsweise herbeizwingen will. Der Ostblock mit Planwirtschaft und Fünfjahrplänen ist nicht zufällig untergegangen. Auch die Erderwärmung wird sich nur mit den Mitteln des Markts bremsen lassen.» 

(Eric Guyer, NZZ 30. März 2019)

Ein «grün verbrämter Antikapitalismus», der einen «Verzicht auf die marktwirtschaftliche Produktionsweise» herbeizwingen wolle, sei «zum Scheitern verurteilt» und die Erderwärmung lasse sich nur mit den «Mitteln des Marktes» bremsen? Das Gegenteil ist der Fall! Ohne eine grundlegende Änderung der marktwirtschaftlichen Produktionsweise, die sich am endlosen Wachstumswahn festklammert, ist eine Lösung des Klimaproblems gar nicht möglich. Weshalb ziehen die Apologeten des Kapitalismus immer wieder das Scheitern des Ostblocks als Argument ins Feld? Können sie sich nicht vorstellen, dass es neben Kommunismus und Kapitalismus noch etwas Drittes, Besseres geben könnte? Weshalb schauen sie so gerne in die Vergangenheit und so selten in die Zukunft? Sind sie wirklich restlos davon überzeugt, dass der Kapitalismus die einzige mögliche und sinnvolle Art des menschlichen Zusammenlebens auf diesem Planeten ist? Rasen sie lieber blindlings ins Verderben, als sich vom Dogma des Kapitalismus zu verabschieden?