Ein Karussell, das sich immer schneller dreht

Von 2004 bis 2015 stieg im Schweizer Amateur- und Juniorenfussball die Zahl von Verletzungen, die ärztlich behandelt werden mussten, um 20 bis 37 Prozent. Die Zahl der Fouls mit Verletzungsfolge hat seit 2008 um 25 Prozent zugenommen. Von den rund 80’000 Verletzten jährlich auf Schweizer Fussballplätzen gehen rund 45’000 zum Arzt und lassen sich dort für 190 Millionen Franken behandeln… Fussball sei schneller geworden und man gehe mehr an die Grenzen, bestätigt Suva-Kampagnenleiter Samuel Huber.

(Tages-Anzeiger, 11. Januar 2019)

20 bis 37 Prozent mehr Verletzungen im Schweizer Amateur- und Juniorenfussball innerhalb von zehn Jahren. Immer mehr gestresste Kinder und Jugendliche in den Schulen. Immer mehr Fälle von Burnout in der Arbeitswelt. Ob es da einen Zusammenhang gibt? Es scheint, dass wir uns auf einem Karussell befinden, das sich immer schneller dreht. Entweder hält man das Tempo mit – oder man fliegt hinaus. Dieses Karussell, das ist das kapitalistische Konkurrenzprinzip: Renne schneller als die anderen, arbeite effizienter als die anderen, sei härter als die anderen, kaufe mehr Dinge als die anderen, sei schöner als die anderen, sei reicher als die anderen. Wie lange geht es wohl noch, bis die Zahl der Opfer so gross sein wird, dass das Ganze zusammenbricht?