Die sechsjährige Sophie mischt sich in die Brexit-Verhandlungen ein

Während die Welt über die Brexit-Verhandlungen nur noch den Kopf schüttelt, macht sich die sechsjährige Sophie aus London ihre eigenen Gedanken – sie kann es nicht verstehen, dass sich Grossbritannien und die EU voneinander trennen wollen. Und deshalb hat sie dem EU-Ratspräsidenten Donald Tusk einen Brief geschrieben: «Lieber Herr Tusk, ich lebe in Großbritannien. Ich weiß, dass wir die EU verlassen. Aber ich denke, dass wir Freunde bleiben sollten. Könnte ich bitte ein signiertes Foto von Ihnen für mein Europabuch haben. Von Sophie, sechs Jahre alt. Ich habe dir ein Einhorn gemalt.»  Donald Tusk hat Sophies Brief abfotografiert und auf Instagram hochgeladen. Dazu antwortet er der kleinen Britin, schlicht und schön: «Wir werden immer Freunde sein, Sophie». Dazu ein rotes Herzchen-Emoji. Das Bild hat innerhalb von drei Stunden bereits über 20’000 Likes auf Instagram gesammelt.

(www.stern.de)

Zuerst die 16jährige Greta Thunberg. Und jetzt die sechsjährige Sophie aus London. Kinder und Jugendliche, die nicht davor zurückschrecken, sich in die «hohe» Politik einzumischen. Was für eine wunderbare Chance. Greta Thunberg sprach von einem «brennenden Haus», in dem wir uns befinden. Sophie spricht von Freundschaft. Worte und Bilder, die uns berühren und die uns helfen können, uns aus den oft viel zu komplizierten, abstrakten und verworrenen Gedankengebäuden der Erwachsenen zu befreien. Und wie grossartig von Donald Tusk, Sophies Brief zu beantworten. Hier das Freundschaftsangebot, dort ein rotes Herzchen – was für eine Energie inmitten einer Debatte, die immer absurdere Formen annimmt und in der die «gescheiten» Erwachsenen nichts Besseres wissen als sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen.