Der kapitalistische Mensch mit seinem Schrei nach immer mehr und mehr

Die Arbeit an Sonn- und Feiertagen nimmt in der Schweiz rasant zu. Jedes Unternehmen, das Bedarf nach einem Sondereinsatz am Wochenende hat, kann sich diesen vom Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) bewilligen lassen. Eine Analyse dieser Daten zeigt, dass in den letzten drei Jahren die Anzahl bewilligter Gesuche um über 30 Prozent auf mehr als 2000 anstieg. Alleine für Feiertagsarbeit wurden 800 Gesuche bewilligt, wie das Seco bestätigt. Gründe für den Anstieg seien das Konsumbedürfnis sowie eine «technische oder wirtschaftliche Unentbehrlichkeit», so das Seco.

Gemäss der «SonntagsZeitung» haben Zulieferbetriebe wie Grossmetzgereien und Verteilzentren von Coop oder Migros besonderen Bedarf nach Feiertagsarbeit. Eine Migros-Sprecherin sagt dazu: «Sowohl bei den Produktionsbetrieben als auch bei den Logistikunternehmen entsteht der Bedarf, um die gesteigerte Nachfrage der Konsumenten nach Frischprodukten auch an Sonn- und Feiertagen abdecken zu können.»… Auch die Sonntagsarbeit nimmt massiv zu. Wurden 2016 noch rund 1800 Gesuche gutheissen, stieg die Zahl nun auf rund 2300 an. Die Gesuche betreffen neu 83’000 Arbeitsplätze gegenüber 75’000 im Jahr 2016.

(www.20minuten.ch; Tages-Anzeiger, 24. Dezember 2018)

Woher eigentlich kommt dieser Drang nach immer mehr und immer schneller und immer grösser? Der Kapitalismus mit seinem Dogma des unbegrenzten Wachstums braucht, damit er erfolgreich funktionieren kann, den kapitalistischen Menschen, der – wie ein Süchtiger – nach immer mehr und mehr schreit. Egal zu welchen sozialen, menschlichen und ökologischen Kosten…