Coronakrise: Was man darf und was nicht, ist nicht immer wissenschaftlich begründet

Bleiben Sie zuhause! So die allgemeine Empfehlung des schweizerischen Bundesamts für Gesundheit. Nach draussen dürfe man nur noch zur Arbeit, zum Einkaufen von Lebensmitteln, für einen Arztbesuch oder, wenn man jemandem helfen müsse. Spazierengehen und sportliche Betätigung im Freien sind nicht erwähnt. Auch Daniel Koch, Sprecher des BAG, sieht die Senioren und Seniorinnen lieber auf dem Balkon ihrer Wohnung als auf der Strasse, auf einem Spazierweg oder im Wald.

Das verstehe ich nicht. Nichts tut dem persönlichen Wohlbefinden, aber auch der Gesundheit und der Stärkung des Immunsystems so gut wie körperliche Bewegung im Freien und an der Sonne. Was die Gefahr einer Ansteckung betrifft, so liegt diese bei null, wenn man stets einen Abstand von zwei Metern zu anderen Personen einhält. Die halbherzige, inoffizielle Erlaubnis für Bewegung im Freien – die im schlimmsten Fall schon bald einer generellen Ausgangssperre zum Opfer fallen könnte – verunsichert viele Menschen und erscheint eher ein Ausdruck von Gängelei als von wissenschaftlichen Argumenten zu sein. Ich wünschte mir, dass die zuständigen Behörden die Bewegungsfreiheit im Freien nicht nur stillschweigend tolerieren, sondern im Gegenteil als Beitrag zu Gesundheit und Wohlbefinden aktiv propagieren.