US-Imperialismus: “Wenn es jemand anderes tun würde, dann würde man es Terrorismus nennen. Wenn wir Amerikaner es tun, dann ist es ein Spass und ein Spiel.”

 

“Es gab keinen vernünftigen Grund für den Krieg gegen Afghanistan”, sagte der US-Publizist Noam Chomsky am 20. Oktober 2021, “Osama Bin Laden war erst ein Verdächtiger, als die Vereinigten Staaten begannen, Afghanistan zu bombardieren. Wenn es einen Verdächtigen gibt, den man festnehmen will, führt man normalerweise eine kleine Polizeiaktion durch. Aber nein: Zuerst bombt man, dann prüft man, ob es einen Grund dafür gegeben hat. Wenn das jemand anderes tut, nennt man es Terrorismus. Wenn wir Amerikaner es tun, dann ist es ein Spass und ein Spiel.” Was Chomsky über den Afghanistankrieg sagte, gilt gleichermassen für den Vietnamkrieg 1964-1975, für die verdeckten Militäroperationen in Zentralamerika unter Präsident Reagan, für den Jugoslawienkrieg 1999, für den Irakkrieg 2003 und alle anderen rund 40 Kriege und Militärschläge, welche die USA seit 1945 geführt haben und die rund 50 Millionen Tote und rund 500 Millionen Verwundete gefordert haben. Es gab keinen Grund, zuerst bombte man, dann suchte man Rechtfertigungen, andere würden es Terrorismus nennen, aber für die USA war es Spass und Spiel – wie 1991, als ein US-Militärpilot bei der Bombardierung fliehender irakischer Soldaten begeistert ausrief, die würden ja sterben “wie Fliegen”. Als der US-Ökonom Jeffrey D. Sachs anlässlich einer Konferenz des “Athenic Democratic Forum” am 26. Oktober 2022 sagte, das gewalttätigste Land der Welt seit 1950 seien die USA, da fiel ihm sogleich der Moderator ins Wort und hinderte ihn daran, weiterzusprechen. Und Julian Assange, der im November 2007 die geheimen Richtlinien der US-Armee für das Gefangenenlager Guantanamo an die Öffentlichkeit brachte, sitzt seit April 2019 in einem Londoner Gefängnis, von wo er gegen eine Auslieferung an die USA kämpft, wo ihm eine Haftstrafe bis ans Lebensende droht.

Doch die Blutspur des US-Imperialismus geht noch viel weiter zurück. Sein erstes Opfer waren die 5 bis 7 Millionen Indigene, welche vor dem Eintreffen des “weissen Mannes” den nordamerikanischen Kontinent bevölkerten und hernach auf brutalste Weise Krankheiten, kriegerischen Auseinandersetzungen mit den europäischen Eindringlingen, Vertreibung und Massakern zum Opfer fielen. Nicht besser erging es den Millionen von Afrikanerinnen und Afrikanern, die vom “weissen Mann” vom 16. bis zum 19. Jahrhundert auf nordamerikanischen Plantagen unmenschlichster Zwangsarbeit unterworfen wurden und meist schon frühen Alters starben. Andere würden es Terrorismus nennen, für sie aber, die Sklavenhalter und Kolonialherren, waren es die Grundlagen und Voraussetzungen für den vielgelobten Aufstieg zur zukünftigen Weltmacht, die alle übrigen bisherigen Weltmächte um ein Vielfaches in den Schatten stellen sollte.

Der US-Imperialismus ist ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite, der glänzenden, steht all das, was uns an den USA immer wieder so fasziniert: das Land der unendlichen Möglichkeiten, der “American Way of Life”, unbändiger Fortschrittsglaube und Pioniergeist, künstlerische Meisterleistungen in Musik, Literatur und darstellender Kunst, technische Erfindungen und Innovationen mit weltweiter Ausstrahlung, wunderschöne Landschaften und Menschen von ausgesuchter Offenheit und Herzlichkeit. Auf der anderen Seite des Schwertes aber klebt das Blut von Abermillionen von Menschen, die im Laufe der Jahrhunderte zu Opfern des US-Imperialismus geworden sind, zu Opfern seiner Machtgier und seines skrupellosen Bestrebens, die ganze Welt bis in ihre äussersten Winkel zu beherrschen. Und je nachdem, ob man sich auf der glänzenden oder auf der blutigen Seite des Schwerts befindet, wird man den US-Imperialismus glorifizieren oder ihn aber als das verdammen, was andere “Terrorismus” nennen würden.

Imperien kommen und gehen. Kein Imperium, auch nicht das Römische Reich, das ein für die damalige Zeit unvergleichliches Machtsystem rund um das ganze Mittelmeer aufgebaut hatte, hat ewig Bestand gehabt. Auch das US-Imperium wird eines Tages seine Weltherrschaft aufgeben müssen. Könnte es sein, dass wir diesem Zeitpunkt heute schon viel näher sind, als dies eben noch denkbar erschien? Das wachsende Selbstbewusstsein der lateinamerikanischen, afrikanischen und asiatischen Länder, das Aufstreben Chinas als neuer Supermacht wie auch immer lauter werdende Stimmen aus Europa, die einen eigenständigen politischen und wirtschaftlichen Weg fordern und sich vom Gängelband der USA befreien möchten, deuten darauf hin.

Eine neue Zeit zeichnet sich am Horizont ab. Eine Zeit, in der nicht mehr einzelne Länder andere beherrschen, unterdrücken und bevormunden, sondern gleichberechtigt und mit gleich langen Spiessen miteinander kooperieren. Eine Zeit, in der Kriege für immer der Vergangenheit angehören werden, denn ohne Imperialismus und ohne das Bestreben einzelner Länder, von anderen Besitz zu ergreifen, wird auch der Krieg als Machtmittel Einzelner gegen andere ganz und gar überflüssig geworden sein. Doch wäre nichts gewonnen, wenn dann, nach einem absehbaren Ende des US-Imperialismus, einfach China in die Fussstapfen der Weltmacht Nummer eins treten würde. Das Ansinnen, ein einzelnes Land könne die ganze Welt beherrschen, hat sich im Laufe der Geschichte so oft als zerstörerisch erwiesen, dass die daraus zu lernende Lektion nur eine einzige sein kann: ein friedliches, partnerschaftliches, auf gegenseitigem Respekt beruhendes Miteinander aller Völker und aller Länder auf dieser Erde, die nicht einzelnen Starken und Mächtigen gehört, sondern uns allen. Alles andere gehört in die Mottenkiste der Vergangenheit.

Sitzblockade am Gotthard: Ein Leben ohne Vergnügen ist kein Leben – ja schon, nur sollte auch für unsere Kinder und Kindeskinder noch etwas davon übrig bleiben…

 

“Ein Leben ohne Vergnügen ist kein Leben”, empört sich B.M. auf Twitter über die Sitzblockade von Aktivistinnen und Aktivisten der Organisation Renovate Switzerland am gestrigen Karfreitag vor dem Gotthardtunnel. B.M. ist nicht der Einzige, der sich masslos geärgert hat. Für viele ist der Osterausflug in den Süden so etwas wie eine lange ersehnte Gelegenheit, dem “Hamsterrad” des mühsamen Alltags wenigstens für eine kurze Zeit zu entfliehen und sich nach langen und harten Arbeitstagen eine wohlverdiente Auszeit zu gönnen. Auch F.D., der so etwa jeden zweiten Monat für ein Wochenende nach Mallorca fliegt, Party feiert und sich “volllaufen” lässt, sagt, dass er es nur so schaffe, seinen “Scheissjob” auszuhalten.

Exzessives Fliegen, Autofahren und Strandpartys also letztlich als Folge der kapitalistischen Arbeitswelt und all der Zwänge, dem Druck und der Fremdbestimmung, die mit ihr verbunden sind. Neueste Umfragen, wonach nur ein Fünftel aller Arbeitstätigen mit ihrer Arbeitssituation vollständig zufrieden sind und sich mit ihrem Job voll und ganz identifizieren können, bestätigen das. Auch, dass immer mehr Arbeitnehmende ihr Wochenpensum reduzieren, ist ein weiterer Hinweis darauf, dass für viele Menschen Lebensfreude und Vergnügen nur wenig mit der täglichen Arbeitssituation zu tun haben.

Nur sind exzessives Fliegen, Autofahren und Strandpartys nicht die beste Lösung des Problems, sind ihre ökologischen Auswirkungen doch verheerend. Viel gescheiter wäre es, die Arbeitswelt so umzugestalten, dass sie Vergnügen und Lebensfreude nicht mehr länger ausschliesst und unterdrückt, sondern in die tägliche Arbeit einbezieht. Hierzu bedürfte es in erster Linie einer Überwindung des Konkurrenzprinzips, des weitverbreiteten Spar- und Renditedrucks, des Wachstumszwangs und der unsinnigen Idee, in immer kürzerer Zeit eine unaufhörlich wachsende Menge an Produkten und Dienstleistungen herzustellen, die am Ende gar niemand mehr braucht, die aber sowohl den Menschen wie auch der Natur unwiederbringlichen Schaden zufügen. Bezeichnend ist ja auch, dass man sich, wenn man Freunde trifft, meist nur über die letzten Ferien sowie die geplante nächste Ferienreise austauscht, so als fände das eigentliche Leben praktisch nur in den Ferien statt. Selten hört man Menschen in ihren Gesprächen über Erfahrungen, Erlebnisse und Begegnungen in ihrer Arbeitswelt schwärmen, obwohl diese doch eine weitaus viel längere Zeitdauer in Anspruch nimmt. Würde es gelingen, die tägliche Arbeit zum eigentlichen “Abenteuer” des Lebens werden zu lassen, wäre wohl die Sehnsucht nach exzessiven Auszeiten um ein Vielfaches geringer.

Da schreibt doch E.F. auf Twitter, die Autos, welche dieser Tage am Gotthard im Stau stecken, würden nichts zur Klimaerwärmung beitragen. Also nur alle anderen? Und nur gerade diese nicht? Das eigene problematische Verhalten damit zu rechtfertigen, dass es ja alle anderen auch tun, erinnert auf erschreckende Weise an die Aussage des ehemaligen CS-CEOs Oswald Grübel, der auf die Frage eines Journalisten, ob er in Anbetracht seines Jahresgehalts von 20 Millionen Franken kein schlechtes Gewissen hätte, Folgendes zur Antwort gab: “Was ist schon gerecht? Die Welt ist voller Ungerechtigkeit. Weshalb soll ich da ein schlechtes Gewissen haben?” Über eine solche “Lausbubentaktik” sollten wir allmählich herausgewachsen sein. Alle sind für alles verantwortlich. Denn “was alle angeht”, so der Schweizer Schriftsteller Friedrich Dürrenmatt, “können nur alle lösen.”

Interessant ist auch, dass sich insbesondere das Autofahren auf überdicht befahrenen Strassen im Grunde jeglicher Vernunft entzieht. All die Osterreisenden, die jetzt wieder auf der Fahrt in den Süden in endlosen Kolonnen feststecken, wären um einiges schneller am Ziel, wenn sie die Eisenbahn benützen würden. Könnte auch da ein Zusammenhang mit der kapitalistischen Arbeitswelt bestehen? Sind Autofahrer – der grössere Teil von ihnen sind Männer – wohl deshalb so erpicht, hinter dem Steuerrad zu sitzen, weil sie auf diese Weise nun endlich Macht und Kontrolle über etwas, und sei es nur eine Tonne Stahl und Blech, ausüben können, während doch im übrigen Leben stets nur über sie Macht und Kontrolle ausgeübt wird?

Ja, ein Leben ohne Vergnügen ist kein Leben. Ganz und gar einverstanden. Nur sollten wir damit so massvoll umgehen, dass auch für unsere Kinder und Kindeskinder noch etwas davon übrig bleibt. Auch ohne Auto, Flugzeug und exzessive Strandpartys kann man wunderbare, genussvolle Auszeiten geniessen., und sei es nur das Bad in einem kalten Bergsee, ein Ameisenhaufen oder die Radfahrt von einem Dorf ins nächste. Wenn uns die Aktivistinnen und Aktivisten von Renovate Switzerland mit ihrer Sitzblockade im Osterverkehr am Gotthard dafür die Augen geöffnet haben, dann hat sich ihre Aktion mehr als gelohnt…

 

Unmenschliche Trainingsmethoden im Trampolinspringen: Sport, der nicht mit Lebensfreude verbunden ist, sollte im Leben junger Menschen keinen Platz haben dürfen…

 

Wie Recherchen des Schweizer Fernsehens zeigen, soll eine Trainerin des Nordwestschweizerischen Kunstturn- und Trampolinzentrums in Liestal BL ihre Turnerinnen und Turner der Disziplin Trampolin während Jahren verbal erniedrigt und ihnen teilweise sogar Schmerzen zugefügt haben, “Sie hat uns nie geschlagen”, berichtet eine Turnerin, “aber manchmal wäre es mir fast lieber gewesen, als dass sie mich psychisch so fertigmacht und mir sagt, dass ich aussehe wie ein Schwein und jeden Tag dicker und dicker werde.” Und eine andere berichtet, die Trainerin sei den Sportlerinnen auf die Knie gesessen, um diese zu überstrecken – viele hätten deswegen bis heute Knieprobleme. “Manchmal”, so eine weitere Athletin, “habe ich mir gewünscht, bei einem Sprung auf den Kopf zu fallen, dass ich wenigstens eine Zeitlang nicht mehr ins Training müsste.” Die Recherchen ergaben auch, dass nicht wenige der Trampolinspringerinnen Suizidgedanken gehabt hätten.

Zuerst die Kunstturnerinnen. Dann die Synchronschwimmerinnen. Und jetzt die Trampolinspringerinnen und Trampolinspringer. Gewalt, Schmerzen, Beleidigungen, körperliche Langzeitschäden, Suizidgedanken. Das kann wohl kein Zufall sein. Da muss ein System dahinterstecken. Dieses System, das ist das Konkurrenzprinzip. Es funktioniert ganz einfach: Wer sich bis in die Elite hochgekämpft hat, steht fortan in einem unerbittlichen globalen Wettbewerb. Das heisst: Wenn schweizerische Trampolinspringerinnen an den nächsten Europa- oder Weltmeisterschaften Erfolg haben wollen, dann müssen sie besser sein als die rumänischen oder die chinesischen Springerinnen. Und je mehr und je härter und je extremer bis an ihre Schmerzgrenze die einen trainieren, umso mehr sind die anderen, wenn sie nicht scheitern wollen, gezwungen, es ihnen gleichzutun oder sie wenn möglich noch zu übertreffen. Keine schweizerische Jugendliche würde einer rumänischen oder chinesischen Jugendlichen Leid zufügen wollen, und doch zwingt die schweizerische Jugendliche mit jeder zusätzlichen, noch härteren Trainingseinheit, ob sie will oder nicht, die rumänische oder chinesische Jugendliche zu einer noch extremeren Leistung und umgekehrt. Und weil sich dadurch die Leistungen gegenseitig immer weiter in die Höhe schrauben, wird der Aufwand, an der Spitze mithalten zu können, von Jahr zu Jahr immer grösser, die Sprünge immer schwieriger und gefährlicher, das Leiden der Athletinnen immer unerträglicher.

Man kann nun schon, wie das getan wird, mit den Fingern auf eine “böse” und “herzlose” belarussische Trainerin zeigen. Doch auch diese ist ein Teil des Systems. Auch sie steht unter einem gewaltigen Druck ihrer Vorgesetzten, aus ihrem Team eine möglichst grosse Leistung herauszupressen. Man müsste sich ja einmal fragen, weshalb denn schweizerische Sportverbände ausgerechnet Trainerinnen aus osteuropäischen Ländern verpflichten, obwohl ja allgemein bekannt ist, dass diese besonders drakonische Trainingsmethoden anwenden. Die Antwort ist einfach: Sie werden angestellt, eben gerade weil sie für ihre Trainingsmethoden so berüchtigt sind – um eben die grösstmögliche Leistung zu erzielen.

Der aktuelle Spitzensport hat sich in einer selbstzerstörerischen Sackgasse verirrt. War Sport ursprünglich ein Anlass für Vergnügen und Lebensfreude und diente er der allgemeinen Wohlfahrt und Gesundheit, so ist im Spitzensport alles entgegengesetzt: Er macht die Menschen krank statt gesund, zwingt sie, ihre Körper bis zum Exzess kaputtzumachen und verscheucht jegliche Lebensfreude – das zeigt sich auch darin, dass die meisten der im Bericht zu Wort gekommenen Trampolinspringerinnen, die heute zwischen 17 und 20 Jahre alt sind, ihre Karriere inzwischen beendet haben – was bei ihnen allen wohl mit viel Begeisterung und Hoffnung begonnen hat, ist zu einer Lebensphase verkommen, die sie möglichst schnell wieder vergessen möchten.

Kosmetische Korrekturen, wie sie in den betroffenen Sportverbänden heute diskutiert werden, genügen daher nicht. Auch nicht das blosse Auswechseln von Trainerinnen. Es braucht vielmehr ein radikales Umdenken, ein radikales Hinterfragen des herrschenden Konkurrenzprinzips im Spitzensport. Alle Phantasie müsste aufgewendet werden, neue Formen zur Entfaltung jugendlicher Talente zu finden, die mit dem wahnhaften Vergleichen, Bewerten und Messen von sportlichen Leistungen, vor allem in Gestalt internationaler Wettkämpfe, nichts mehr zu tun haben. Sport, der nicht mit Lebensfreude verbunden ist, sollte im Leben junger Menschen keinen Platz haben dürfen. 

Das IKRK kürzt Budget um 430 Millionen Franken und der reichste Mann der Welt besitzt ein Vermögen von 226 Milliarden Dollar…

 

SRF-News berichtet am 4. April 2023, dass das Internationale Komitee vom Roten Kreuz IKRK in den kommenden zwölf Monaten mindestens 20 seiner weltweit 350 Standorte schliessen werde. Mehrere Programm würden beendet oder gekürzt. “Aufgrund der in den nächsten zwei Jahren voraussichtlich rückläufigen internationalen humanitären Hilfsbudgets”, so ist auf der Website des IKRK zu lesen, “muss das IKRK seine Anstrengungen gezielter auf Programme und Orte ausrichten, wo es gemäss seinem Mandat, lebensrettende Hilfs- und Schutzdienste für Menschen in bewaffneten Konflikten und Situationen von Gewalt bereitzustellen, am meisten erreichen kann. Da im laufenden Jahr bis zu 700 Millionen Franken fehlen werden, haben die obersten Entscheidungsträger des IKRK eine Kürzung von 430 Millionen Franken für 2023 und den Beginn des Jahres 2024 beschlossen.” Dies bedeutet, so Robert Madini, Generaldirektor des IKRK, dass “wir nicht mehr die Mittel haben werden, um Menschen in schwer zugänglichen Regionen zu helfen.”

Im Klartext: Viele Menschen in Kriegsgebieten werden zukünftig auf die Unterstützung durch das IKRK verzichten müssen. Oder, noch deutlicher: Unzählige Menschen werden der Sparkeule geopfert und werden das nicht überleben. Statt “IKRK spart 430 Millionen” müsste man eigentlich sagen: “Sparkeule opfert Menschenleben”. Wäre tatsächlich insgesamt zu wenig Geld vorhanden, würde man das ja noch einigermassen verstehen. Tatsächlich aber wäre weltweit weitaus genug Geld vorhanden, um sämtliche IKRK-Stellen zu erhalten und sämtliche IKRK-Projekte weiterlaufen zu lassen. Es ist nicht zu wenig Geld vorhanden, das Problem ist nur, dass es sich in den falschen Händen befindet. Allein der reichste Mann der Welt, der Unternehmer Bernard Arnault, besitzt 226 Milliarden US-Dollar. Dies ist sage und schreibe das 525fache dessen, was das IKRK bräuchte, um seine Projekte 2023 bis anfangs 2024 durchführen zu können. Auch das Geld, das zurzeit aufgewendet wird, um die zweitgrösste Schweizer Bank, die Credit Suisse, vor dem Kollaps zu retten, bewegt sich in dieser Grössenordnung. “Die Behauptung, es gäbe kein Geld, um das Elend in der Welt zu besiegen”, sagte der deutsche CDU-Politiker Heiner Gessler, “ist eine Lüge. Wir haben auf der Erde Geld wie Dreck, es haben nur die falschen Leute.”

“Sparmassnahmen” oder, noch schöner, “Sanierungsmassnahmen” haben in unserer kapitalistischen Welt schon fast einen mythischen Klang. An allen Ecken und Enden wird gespart und “saniert”, im Gesundheitswesen, bei der Bildung, beim öffentlichen Verkehr, bei sozialen Einrichtungen, und dies weltweit. Einige der eifrigsten “Sanierer” brüsten sich geradezu damit, möglichst harte Sparmassnahmen durchzupauken. “Sparen” ist gleichsam zum Selbstzweck geworden. Je billiger und je weniger Kosten, umso besser. Dies hat solche Ausmasse angenommen, dass schon gar nicht mehr hinterfragt wird, ob nun in diesem oder jenem Bereich tatsächlich gespart werden muss, oder ob es nicht auch eine Alternative dazu gäbe.

Und schon gar nicht wird hinterfragt, weshalb überhaupt gespart werden muss. Dabei liegt die Erklärung doch auf der Hand: Das kapitalistische Wirtschafts- und Finanzsystem sorgt dafür, dass unaufhörlich Geld aus dem öffentlichen in den privaten Bereich wandert. Gewiss, auch in umgekehrter Richtung fliesst Geld, aber viel weniger. Sonst würde sich die Zahl der Reichen und Reichsten weltweit nicht von Jahr zu Jahr in immer extremere Höhen hinaufschrauben, während gleichzeitig die Zahl der Armen weiter und weiter zunimmt – so wie beispielsweise in der Schweiz, wo die reichsten 300 Menschen über 820 Milliarden besitzen, während gleichzeitig über 700’000 Menschen von Armut betroffen sind. Ist ja klar: Wenn oben immer mehr aufgetürmt wird, muss logischerweise unten immer mehr abgezwackt werden. “Sparprogramme” und “Sanierungsprogramme” müsste man daher ehrlicherweise als “Zerstörungsprogramme” bezeichnen und das, was als “Gesundschrumpfung” hochgejubelt wird, müsste man eigentlich “Krankschrumpfung” nennen, so wie es sich beispielsweise im Gesundheitswesen auf schon fast zynische Weise manifestiert, wo Sparmassnahmen zu nichts weniger als dazu führen, dass sowohl die Gesundheit der Patientinnen und Patienten wie auch die Gesundheit des Pflegepersonals erheblich darunter leidet. 

“Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier”, sagte Mahatma Gandhi. Und Albert Einstein formulierte es so: “Es gäbe genug Geld, genug Arbeit, genug zu essen, wenn wir die Reichtümer der Welt gerecht verteilen würden, statt uns zu Sklaven eines starren Wirtschaftssystems zu machen.” Eines Wirtschaftssystems, das, wie auch Papst Franziskus sagte, “die Menschen tötet”. Und dies auch ganz leise, unsichtbar und fern aller Schlagzeilen, so wie jene weltweit über 10’000 Kinder, die Tag für Tag vor dem Erreichen ihres fünften Lebensjahrs an Hunger sterben, und all die zahllosen, namenlosen Opfer kriegerischer Konflikte, die von den jüngsten Sparmassnahmen des IKRK betroffen sein werden, Sparmassnahmen, beschlossen anfangs April 2023, über die weder das Fernsehen, noch die grossen Tageszeitungen und schon gar nicht die sozialen Medien berichtet haben, weil einer solchen Meldung offenbar in der Werteskala westlicher Wahrnehmung nicht eine genug wichtige Bedeutung zukommt…

Credit Suisse: Erst wenn die letzte Bank gefallen ist, werden wir merken, dass man Geld nicht essen kann…

“13 Prozent der gesamten Wertschöpfung in der Stadt Zürich”, schreibt die “NZZ am 27. März 2023, “gehen auf die Banken zurück.” Auch die meisten Ökonomen, Politikerinnen und Bankenfachleute betonen bei jeder Gelegenheit die volkswirtschaftliche Bedeutung der Banken und rechtfertigen damit auch noch so massive staatliche Unterstützung, wenn einer dieser “systemrelevanten” Grundpfeiler ins Wanken gerät.

Doch eigentlich handelt es sich bei alledem um einen gigantischen Trugschluss. Volkswirtschaftliche Wertschöpfung erfolgt nämlich nicht durch die Banken, sondern durch die reale Wirtschaft, durch die Fabriken, durch die Landwirtschaftsproduktion, durch die arbeitenden Menschen auf den Baustellen, in der Gastronomie und in den Spitälern. Die “Leistung” der Banken besteht einzig und allein darin, das in der Realwirtschaft erarbeitete Geld zu horten, hin- und herzuschieben, es möglichst gewinnbringend anzulegen und es, auf was für verschlungenen und geheimnisvollen Wegen auch immer, unermesslich in die Höhe wachsen zu lassen.

“Was ist schon der Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank”, sagte Bertolt Brecht. Wie recht er hatte! Auf der einen Seite fliesst hart erarbeitetes Geld aus der Realwirtschaft in die Banken, auf der anderen Seite fliessen Millionengewinne für Aktionärinnen und Aktionäre, Boni und astronomische Gehälter für die Manager sowie exorbitante Unternehmensgewinne heraus – kann man das anders bezeichnen denn als Diebstahl am Volksvermögen? Dass am Ende, wenn eine Bank trotz allem in eine Krise schlittert, wiederum öffentliches Geld herhalten muss, um die Bank zu “retten”, ist nichts anderes als doppelter und dreifacher Raub am Volksgut.

Dass diesem ganzen Unwesen nicht schon längst ein Ende bereitet worden ist, hat wohl damit zu tun, dass das Bankenwesen – und der Kapitalismus ganz generell – so etwas geworden ist wie eine neue Religion. Nicht von ungefähr gleichen viele Banken, selbst in kleineren Siedlungen, griechischen Tempeln und die schwindelerregende Höhe ihrer Verwaltungsgebäude erinnert an mittelalterliche Kathedralen. Nur scheinbar haben wir das Zeitalter monotheistischer Religionen, die das Schalten und Walten eines übermächtigen Gottes über die individuelle Freiheit und Persönlichkeitsentfaltung gestellt hatten, überwunden. Ganz leise und unbemerkt hat sich eine neue Religion unserer Seelen bemächtigt: die Religion der Profitgier, die Religion der Gewinnmaximierung, die Religion der Rendite, die Religion des Geldes, die Religion des Kapitalismus.

Und wie es so ist mit Religionen: Niemand versteht so richtig die Zusammenhänge, alle verstecken sich gegenseitig hintereinander, selbst die besten “Spezialistinnen” und “Spezialisten” können nicht mehr erklären, wie und weshalb alles so und nicht anders funktioniert in diesem tödlichen Spiel, bei dem immer grössere Mengen an Geld, die mit der Realwirtschaft nicht mehr das Geringste zu tun haben, in immer schnellerem Tempo um den Erdball sausen. Ein System, das längst alle Vernunft verloren hat. Aber weil alle daran glauben, wird es weiterhin, auch wenn seine Mängel immer offensichtlicher zutage treten, ebenso ehrfürchtig vergöttert wie einst der Himmelvater Zeus oder die heiligen Schriften der christlichen Glaubenslehre.

Möglicherweise ist der Zerfall der Credit Suisse nur ein erster Vorbote einer noch viel grösseren Krise, die auf uns zukommen könnte. Spätestens dann werden wir uns wohl an jene Weissagung der nordamerikanischen Creek erinnern, ausgesprochen vor über tausend Jahren, oft belächelt und viel zu wenig ernst genommen, aber in diesen Tagen aktueller denn je: “Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.”

Chinas Zwölfpunkteplan: ein taugliches Mittel zu einer baldmöglichsten Beilegung des Ukrainekonflikts – eine Chance, die sich niemand entgehen lassen sollte…

 

Als China am 24. Februar 2023 seinen Friedensplan für die Beilegung des Ukrainekonflikts vorlegte, reagierte die westliche Presse unverzüglich skeptisch bis ablehnend. So etwa setzte der “Tagesanzeiger” das Wort “Friedensplan” in Anführungsstriche, um damit China zu unterstellen, es mit seinem diplomatischen Vorstoss gar nicht wirklich ernst zu meinen. Allerdings versäumte es der “Tagesanzeiger”, auf die zwölf Punkte des Friedensplans im Einzelnen einzugehen. Auch die “NZZ” fand es nicht nötig, den chinesischen Friedensplan im Detail zu erläutern und meinte stattdessen bloss, das Papier enthalte “nichts Konkretes, was über die von Putin geäusserten Statements hinausgeht” und sei bloss ein “raffinierter Schachzug Chinas”.  Und die “Frankfurter Rundschau” beschränkte sich in ihrer Berichterstattung auf einen einzigen der zwölf Punkte des chinesischen Friedensplans. Nicht anders tönt es einen Monat später, anlässlich des Besuchs von Chinas Staatspräsident Xi Jinping in Moskau. “Putin und Xi”, so das “Tagblatt am 22. März 2023, “begraben die Hoffnungen des Westens”. Westliche Beobachter, so das “Tagblatt”, sähen Chinas Plan nicht in Richtung Frieden, stattdessen würden die territoriale Integrität und die Souveränität der Ukraine als zerstört manifestiert und Russland würde für seinen Angriff mit Gebietsgewinnen belohnt. Und der “Tagesanzeiger” titelt anlässlich des chinesischen Staatsbesuchs in Moskau, die “Gesten” seien “gross”, “die Worte schwammig”. Der chinesische Besucher helfe Putin, diesem zu zeigen, dass er mit seiner “antiwestlichen Weltsicht nicht alleine” dastehe.

Statt ellenlange Artikel über das angeblich im gleichen Boot wie Russland sitzende China zu schreiben, hätte die westliche Presse viel besser daran getan, den chinesischen Friedensplan im Detail zu veröffentlichen, damit sich die Bürgerinnen und Bürger des “freien” Westens selber dazu eine Meinung hätten bilden können – statt das Papier in Bausch und Bogen zu zerzausen, ohne sich im Einzelnen objektiv und unvoreingenommen damit auseinandergesetzt zu haben. 

Nun, was beinhalten die zwölf Punkte des chinesischen Friedensplans? Erstens: Das allgemein anerkannte Völkerrecht muss strikt eingehalten werden. Die Souveränität, Unabhängigkeit und territoriale Unversehrtheit aller Länder muss wirksam gewahrt werden. Alle Parteien sollten gemeinsam die grundlegenden Normen für die internationalen Beziehungen aufrechterhalten und für internationale Fairness und Gerechtigkeit eintreten. Zweitens: Die Sicherheit eines Landes sollte nicht auf Kosten anderer Länder angestrebt werden. Die Sicherheit einer Region sollte nicht durch die Stärkung oder Ausweitung von Militärblöcken erreicht werden. Die legitimen Sicherheitsinteressen aller Länder müssen ernst genommen und angemessen berücksichtigt werden. Alle Parteien sollten gemäss der Vision einer gemeinsamen, umfassenden, kooperativen und nachhaltigen Sicherheit und mit Blick auf den langfristigen Frieden und die Stabilität in der Welt dazu beitragen, eine ausgewogene, effektive und nachhaltige europäische Sicherheitsstruktur zu schaffen. Drittens: Der Dialog sollte so schnell wie möglich aufgenommen werden, um die Situation schrittweise zu deeskalieren und schliesslich einen umfassenden Waffenstillstand zu erreichen. Viertens: Dialog und Verhandlungen sind die einzige praktikable Lösung für die Ukrainekrise. Alle Bemühungen, die zu einer friedlichen Beilegung der Krise beitragen, müssen gefördert und unterstützt werden. Fünftens: Humanitäre Massnahmen müssen gefördert und unterstützt werden. Humanitäre Massnahmen sollten den Prinzipien der Neutralität und Unparteilichkeit folgen und humanitäre Fragen sollten nicht politisiert werden. Sechstens: Die Konfliktparteien sollten sich strikt an das humanitäre Völkerrecht halten, Angriffe auf Zivilisten oder zivile Einrichtungen vermeiden, alle Opfer des Konflikts schützen und die Grundrechte der Kriegsgefangenen achten. Siebtens: Bewaffnete Angriffe auf Kernkraftwerke sind zu unterlassen. Achtens: Atomwaffen dürfen nicht eingesetzt und Atomkriege dürfen nicht geführt werden. Die Androhung oder der Einsatz von Atomwaffen sollte abgelehnt werden. China lehnt zudem die Erforschung, Entwicklung und den Einsatz von chemischen und biologischen Waffen durch jedes Land unter allen Umständen ab. Neuntens: Getreideexporte müssen erleichtert werden, um die globale Ernährungssicherheit zu gewährleisten. Zehntens: Einseitige, vom UNO-Sicherheitsrat nicht genehmigte Sanktionen müssen aufgehoben werden. Elftens: Industrie- und Lieferketten müssen aufrechterhalten und der Erhalt des weltweiten Wirtschaftssystems muss gewährleistet werden. Die Weltwirtschaft darf nicht als Werkzeug oder Waffe für politische Zwecke benutzt werden. Zwölftens: Die internationale Gemeinschaft muss Massnahmen ergreifen, um den Wiederaufbau im Konfliktgebiet zu unterstützen. China will dabei eine aktive Rolle spielen.

Nur schon der erste Punkt – die Souveränität aller Länder müsse gewährleistet werden – zeigt, dass die Behauptung westlicher Politiker und Medien, wonach der chinesische Friedensplan die Souveränität der Ukraine zerstören wolle, eine glatte Lüge ist – das Gegenteil ist der Fall! Auch die übrigen Forderungen könnten ausgewogener und unparteiischer nicht sein. Sie bilden eine gute Grundlage dafür, dass die Konfliktparteien überhaupt erst einmal miteinander ins Gespräch kommen. Die zwölf Punkte sind ja nicht in Stein gemeisselt und können im Verlaufe möglicher Gespräche falls nötig immer noch modifiziert werden. Wenn westliche Politiker und Medien jetzt schon aus allen Rohren gegen die Friedensbemühungen Chinas schiessen, dann sagt das über diese Politiker und Medien nicht viel Gutes aus und deutet darauf hin, dass sie ein weitaus grösseres Interesse daran haben, diesen Krieg bis zum bitteren Ende weiterzuführen, statt wenigstens den Strohhalm eines möglichen Schrittes in Richtung Frieden und Aussöhnung zu ergreifen.

Russland von den Olympischen Spielen 2024 ausgeschlossen? Machen wir es doch wenigstens so gut wie die alten Griechen vor über 2000 Jahren…

 

“Soll Russland an Olympia teilnehmen dürfen?”, fragt der “Tagesanzeiger” am 21. März 2023. In einem Positionspapier, so berichtet die Zeitung, hätte der Dachverband Olympics erklärt, mit dem Angriff auf die Ukraine hätte sich die russische Regierung gegen die Werte der olympischen Bewegung gestellt, deshalb trage auch Swiss Olympic die Empfehlung des internationalen Olympischen Komitees (IOK) mit, russische und belarussische Athleten und Athletinnen von internationalen Wettkämpfen auszuschliessen. Indessen befasse sich der Exekutivausschuss des IOK zurzeit mit der Erarbeitung eines möglichen Kompromisses: Nur wer als Athlet oder Athletin den Krieg nicht aktiv unterstütze, könnte teilnehmen, jedoch seien keine russischen Flaggen, keine russische Hymne und keine russischen Erkennungszeichen zugelassen. Dieser Kompromissvorschlag sei von Anne Hidalgo, Bürgermeisterin von Paris und damit Gastgeberin an den Spielen, dezidiert abgelehnt worden: Sie wolle 2024 weder eine russische noch eine weissrussische Delegation in “ihrer Stadt” haben. Gegnerinnen und Gegner einer Olympiateilnahme von Russland und Weissrussland argumentierten damit, dass die Sportlerinnen und Sportler dieser Länder durch ihre Sportverbände dem russischen oder weissrussischen Komitee angehörten, das vom selben Staat unterstützt werde, der den Angriffskrieg ausgelöst hätte. Nur die wenigsten Athletinnen und Athleten könnten wohl belegen, dass sie nicht von staatlicher Sportförderung profitieren würden.

Wie war das schon wieder zur Zeit des Vietnamkriegs, des Jugoslawienkriegs, des Irakkriegs und aller anderen über 40 von den USA seit 1945 durchgeführten Militäroperationen und Angriffskriege? Hat man da auch jeweils sämtliche Athletinnen und Athleten der USA und ihrer Verbündeten von den Olympischen Spielen ausgeschlossen, US-amerikanische Flaggen und Erkennungszeichen sowie die US-amerikanische Hymne verboten? Hätte man das ebenso konsequent durchgezogen, wie heute gegen Russland und Weissrussland vorgegangen wird, dann hätte es seit 1945 wohl nicht sehr viele Olympische Spiele mit Beteiligung von Athletinnen und Athleten aus den USA gegeben.

Besteht nicht die Grundphilosophie der Olympischen Spiele seit eh und je in der Idee der grenzüberschreitenden Völkerverständigung? Da waren uns die alten Griechen, die Erfinder der Olympischen Spiele, schon vor über 2000 Jahren um einiges voraus: Während der Dauer der Spiele mussten nämlich alle Kriege, welche von den griechischen Völkern untereinander geführt wurden, unterbrochen werden und selbst die Athleten der am meisten zerstrittenen Völker massen sich im friedlichen Wettstreit aneinander. Würde man 2024 auch Athletinnen und Athleten aus Russland oder Weissrussland an den Olympischen Spielen teilnehmen lassen, würde das ja nicht bedeuten, dass man deshalb den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine rechtfertigen oder gutheissen würde. Es würde nur heissen, dass man die weise Einsicht walten liesse, Sport und Politik voneinander zu trennen und nicht Menschen, die sich über Jahre mit grösster Leidenschaft und vielen Entbehrungen auf die weltweit bedeutendsten sportlichen Wettkämpfe vorbereitet haben, dafür zu bestrafen, dass ihre Regierungen Kriege führen oder andere Menschenrechtsverletzungen begehen. “Die Russinnen und Russen”, sagte Yves Rossier, langjähriger Schweizer Botschafter in Moskau, “sind ein wunderbares Volk, emotionale Menschen mit grossen Herzen.” Diese Erkenntnis scheint in der heute so aufgeheizten Diskussion rund um den Ukrainekrieg immer mehr verloren zu gehen, indem man alle Russinnen und Russen und dazu auch gleich noch – aus was für Gründen auch immer – sämtliche Weissrussinnen und Weissrussen in den gleichen Topf wirft. Es ist das Gegenteil dessen, was man tun müsste, um die Fäden der gegenseitigen Völkerverständigung nicht noch gänzlich abzureissen und dem Frieden eine Chance zu geben, über alle Grenzen hinweg.

Machen wir es doch wenigstens ein klein wenig so gut wie die alten Griechen. Legen wir die Waffen nieder, nicht nur auf dem Schlachtfeld, sondern auch in unseren Köpfen. Stellen wir der Logik des Kriegs die Logik des Friedens und der Völkerverständigung entgegen. Lassen wir die Olympischen Spiele zu einem Fest des Friedens werden, wo der Hass und das Schüren von Feindbildern keinen Platz haben sollen und sich auf wundersame Weise Feinde wieder in Freunde verwandeln…

Crédit Suisse im Sinkflug: Die Bankenkrise ist nicht nur eine Bankenkrise, sie ist auch eine Kapitalismuskrise…

“Die Zahlen der Crédit Suisse”, so der “Tagesanzeiger” vom 16. März 2023, “sind seit Jahren schlecht, die Bank schreibt  gigantische Verluste, Kundinnen und Kunden haben Milliardenbeträge zu anderen Geldhäusern verschoben, und dieser Abfluss ist immer noch nicht gestoppt. Öl ins Feuer eine Nachricht aus Saudiarabien, wo Ammar Al Khodairy, Präsident der Saudi National Bank, des wichtigsten Aktionärs der CS, verkündet, keine zusätzlichen Gelder in die CS einzuschiessen. In der Folge muss der Handel mit CS-Aktien zeitweise ausgesetzt werden. Die Lage ist derart dramatisch, dass sich sogar die französische Premierministerin Elisabeth Borne einschaltet. Sie fordert die Schweiz auf, die Probleme der CS zu lösen. Doch aus dem schweizerischen Finanzministerium und der Finanzmarktaufsicht heisst es nur: kein Kommentar! Und das mit gutem Grund, denn jedes falsche Wort, das zum falschen Zeitpunkt an die Öffentlichkeit gelangt, könnte fatale Folgen haben und im schlimmsten Fall eine immer schneller drehende Negativspirale auslösen. Noch bevor die Börsen schliessen, sackt die CS-Aktie nochmals um 24 Prozent ab, diejenige der UBS um 9 und diejenige der britischen HSBC um 4 Prozent. Für die CS-Aktie ist es der grösste Tagesverlust, den sie jemals erlitten hat. Der weltbekannte Ökonom Nouriel Roubini sagt, das Problem bestehe darin, dass die CS zu gross sei, um sie scheitern zu lassen, aber auch zu gross, um gerettet zu werden.”

In der folgenden Nacht teilt die CS mit, die wolle das Angebot der Schweizerischen Nationalbank in Form einer Finanzspritze von 50 Milliarden Dollar annehmen. Doch das ist noch lange nicht das Ende des Tunnels. Nach wie vor verlassen Kundinnen und Kunden scharenweise die Bank. Zudem ist durchgesickert, dass die CS-Aktie in letzter Zeit immer mehr zu einem Spielball für Spekulanten geworden sei, zunehmende Leerkäufe seien am Werk. Wie dramatisch die Lage ist, zeigt sich bei den Prämien für Versicherungen gegen ein Kreditausfallrisiko, welche bei der CS das Zehnfache dessen betragen, was von der UBS aufgewendet wird. “Woher”, fragt Bankenprofessor Teodoro Cocca, “kommen die künftigen Gewinne, um sämtliche Verbindlichkeiten bedienen zu können?” Doch wo viel Geld verloren wird, wird, wie immer und überall im Kapitalismus, auch viel Geld gewonnen: “Über 11,7 Milliarden Franken”, so Nicola Siegrist, Präsident der Juso Schweiz, “hat die CS seit 2010 an private Aktionärinnen und Aktionäre ausgeschüttet.” Und SVP-Nationalrat Thomas Matter erinnert in der TV-Arena vom 17. März, dass die CS in den vergangenen 20 Jahren 42 Milliarden Boni ausbezahlt hat. Die Crédit Suisse – eine Kuh, aus der auch noch der letzte Milchtropfen herausgepresst wurde, bis sie jetzt zu Tode erschöpft liegenbleibt.

Ich gebe zu: Ich verstehe vom herrschenden Finanz- und Bankensystem nur wenig und würde mich auf keine Diskussion über Inflation, Hoch- und Tiefzinspolitik, Börsenkurse und dergleichen einlassen. Aber man muss auch nicht eine Expertin, ein Experte sein, um festzustellen, dass hier – nicht nur was die aktuelle Krise betrifft, sondern auch das weltweite Finanz- und Bankensystem – so ziemlich alles ganz gehörig aus dem Ruder gelaufen ist. Banken sind privatwirtschaftliche, kapitalistische Unternehmen, die kein anderes Ziel haben, als in kürzester Zeit möglichst hohe Gewinne zu machen – zumindest trifft dies vor allem auf all jene Grossbanken zu, welche den Markt beherrschen. Dabei wird jedes Risiko auf sich genommen, um möglichst hohe Gewinne zu erzielen. Das Verhältnis der einzelnen Banken zueinander ist nicht auf Kooperation ausgerichtet, sondern auf Konkurrenz. “Wenn die Haie unterwegs sind”, sagt ein Insider der Bankenbranche, “jagen sie diejenigen, die bereits bluten.” Jetzt, in einer Krise, den CEOs die alleinige Schuld in die Schuhe zu schieben, greift zu kurz. Die Haie tun bloss ihre Pflicht, wenn sie nicht fressen, dann werden sie gefressen. In die Pflicht zu nehmen sind nicht die “schlechten” oder “unfähigen” Manager der einen oder der anderen Bank. In die Pflicht zu nehmen ist das kapitalistische Wirtschafts- und Geldsystem als Ganzes. Denn, wie schon Bertolt Brecht sagte: “Was ist der Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?”

Und genau deshalb braucht es eine radikale Alternative. Banken sollten nicht Profitmaximierungsmaschinen im Dienste der Reichen und Mächtigen sein, sondern auf Geldgeschäfte spezialisierte Unternehmen, deren oberste Maxime die soziale Wohlfahrt ist: eine möglichst gerechte Geldverteilung anzustreben, soziale und ökologische Kriterien in den Vordergrund zu stellen, nicht auf Konkurrenz. sondern auf Kooperation ausgerichtet zu sein, eine stabile, vorausschauende Finanzpolitik anzustreben, innovative und zukunftsgerichtete Kreditsuchende vorrangig zu unterstützen, Instrumente aufzubauen, um Löhne und Preise im Gleichgewicht zu halten. Würden wir dies alles ernst nehmen – und es läge zweifellos im ureigenen Interesse sowohl der Wirtschaft, wie auch der Gesellschaft und des einzelnen Individuums -, dann wäre zweifellos die Verstaatlichung der Banken die einzige logische Konsequenz. Es ist ja höchst erstaunlich, dass sich der Bundesrat nach der letzten grossen Finanzkrise 2008 ernsthaft mit dieser Frage auseinandersetzte, was zeigt, dass die Idee offensichtlich gar nicht so exotisch ist, wie man das auf den ersten Blick meinen könnte. Zu hoffen bleibt, dass die gegenwärtige Krise der Crédit Suisse erneut einen Input in diese Richtung bringen könnte. Damit sich im Haifischbecken nicht mehr grosse und kleine Fische gegenseitig auffressen, sondern sich in friedlichem Gewässer bunte Fische aller Art tummeln und sich gegenseitig ihrer Verschiedenartigkeit erfreuen.

ChatGPT: Ein Schritt zu mehr Demokratie, Kreativität und Selbstbestimmung oder möglicherweise doch eher das Gegenteil davon?

Bittet man ChatGPT einen Artikel über sich selbst zu schreiben, lautet der erste Absatz so: “ChatGPT ist ein bahnbrechendes Sprachmodell, das eine neue Ära der Kommunikation zwischen Menschen und Maschinen einläutet. Dieses Modell hat sich als äusserst effektiv erwiesen, um eine breite Palette von Themen und Anforderungen abzudecken.”

Nun, ich mache die Probe aufs Exempel und will von ChatGPT wissen, wie der Ukrainekrieg entstanden sei. “Der Konflikt”, bekomme ich zur Antwort, “begann im Jahre 2014, als die russische Regierung die Halbinsel Krim annektierte und separatistische Kräfte in der Ostukraine unterstützte.” Also eine eindeutige Schuldzuweisung an die Adresse Russlands und kein Hinweis auf eine mögliche Mitschuld des Westens in Form der NATO-Osterweiterung, des Maidan-Regierungsputschs anfangs 2014, der von ukrainischen Verbänden in der Ostukraine begangenen Menschenrechtsverletzungen und der massiven Diskriminierung der russischsprachigen Bevölkerungsminderheit in der Ukraine. Immerhin räumt ChatGPT ein, dass “im Februar 2015 ein Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet” worden sei, “die Kämpfe zwischen ukrainischen Truppen und den Separatisten aber seither immer mehr zugenommen” hätten. Mit keiner einzigen Silbe wird die Rolle der USA thematisiert, welche die Ukraine ab 2008 zu einer NATO-Mitgliedschaft gedrängt, die ukrainische Armee auf NATO-Standards getrimmt, trainiert und aufgerüstet haben.

Meine zweite Frage lautet: “Was sind die Ursachen des weltweiten Hungers?” Als Antwort werden genannt: Armut, Klimawandel, Kriege, politische Instabilität, Ungleichheit, Diskriminierung, mangelnde Infrastruktur, übermässiger Fleischkonsum in den “entwickelten” Ländern. Abgesehen vom letzten Punkt werden die Ursachen für den Hunger also ausschliesslich in den betroffenen Ländern selber geortet. Dass der Nahrungsmittelüberfluss in den reichen Ländern einen direkten Zusammenhang hat mit der Mangelernährung in den armen Ländern, wird, abgesehen vom Fleischkonsum, mit keinem Wort erwähnt, auch nicht die koloniale Vorgeschichte als Hauptursache der heutigen Ungleichheiten, auch nicht die Rolle der globalen Nahrungsmittelkonzerne und schon gar nicht die Tatsache, dass im Kapitalismus – ein Begriff, den ChatGPT nicht zu kennen scheint – die Güter eben nicht dorthin fliessen, wo sie am dringendsten gebraucht werden, sondern dorthin, wo am meisten Geld vorhanden ist, um sie kaufen zu können.

Meine dritte Frage lautet: “Weshalb gibt es Armut?” Folgende Gründe werden aufgeführt: Mangel an Bildung und beruflichen Möglichkeiten, Mangel an Ressourcen und Infrastruktur, wirtschaftliche Instabilität und Diskriminierung. Tatsächlich aber ist Armut bloss stets die Kehrseite überbordenden Reichtums. Es ist kein Zufall, dass extreme Armut überall dort auftritt, wo auch extremer Reichtum auftritt, die beiden Kehrseiten der gleichen kapitalistischen Münze, so treffend auf den Punkt gebracht in Bertolt Brechts Parabel vom armen Mann, der zum reichen Mann sagt: “Wär ich nicht arm, dann wärst du nicht reich.” Nichts von alledem scheint ChatGPT zu interessieren.

Mein Fazit: Wer sich mit ChatGPT “informieren” will, muss wissen, dass er bestenfalls nur die Hälfte der Wahrheit erfährt. Fatal wäre es, dieses Schreib- und Informationsinstrument zu benutzen im Glauben, damit objektiv und umfassend informiert zu werden. Man könnte es noch krasser formulieren: Tatsächlich handelt es sich bei ChatGPT um nichts anderes als eine Form von Gehirnwäsche, indem herrschendes Mehrheitswissen und -denken zur vermeintlichen “Wahrheit” erhoben wird, gespiesen aus Millionen von anonymen Quellen, von denen am Ende niemand mehr weiss, von wem, von wo und aus welcher Zeit sie stammen, sozusagen eine Buchstabensuppe, die, wie es ein Kritiker von ChatGPT kürzlich treffend sagte, stets immer wieder neu aufgewärmt wird, ohne dass etwas wirklich Neues, Kreatives, Unerwartetes, Überraschendes dabei herauskommt. Wird sich ChatGPT immer weiter ausbreiten, so werden sich auch die Sprache und das Denken all jener, die es benützen, gegenseitig immer näher angleichen und wo eben noch unterschiedlichste Farben leuchteten, wird alles nach und nach in einem gleichförmigen Grau verschwinden. In der Tat, ChatGPT hat in seiner eingangs zitierten Selbstbeschreibung zweifellos recht: Es wird tatsächlich eine “neue Ära der Kommunikation zwischen Mensch und Maschine einläuten.” Die Frage ist nur, ob diese neue Ära neue Formen von Demokratie, Kreativität und Selbstbestimmung hervorbringen wird oder doch möglicherweise eher das Gegenteil davon.

Massaker, Gräueltaten, Zerstörungen, Vergewaltigungen: Ein kurzer Blick in die Geschichte des Kriegs…

 

Die 105 Männer der Kompanie rücken gemeinsam auf den Weiler zu. In den folgenden drei Stunden ermorden sie einen Grossteil der Dorfbewohner und Dorfbewohnerinnen, bei denen es sich ausnahmslos um Zivilpersonen handelt, lediglich ein Einziger ist bewaffnet. Die meisten werden in Gruppen zusammengetrieben und durch das automatische Feuer der Maschinengewehre und durch den Einsatz von Granaten getötet. Die Aktion geht einher mit der vollständigen Vernichtung der Lebensgrundlagen, indem Häuser und Ernteerträge verbrannt, das Vieh getötet und die Brunnen vergiftet werden. Zudem kommt es zu zahlreichen Vergewaltigungen.

Ein aktuelles, besonders krasses Beispiel aus dem gegenwärtigen Ukrainekrieg, welches einmal mehr die Grausamkeit der russischen Kriegsführung dokumentieren soll? Nein, weit daneben. Es handelt sich bei diesem Text vielmehr um die Schilderung des Massakers von My Lai, begangen von US-Soldaten an über 500 vietnamesischen Zivilpersonen am 16. März 1968. Wer heute die “bösen” Russen an den Pranger stellt, vergisst zu schnell, dass Gräueltaten und Vergewaltigungen, so zynisch dies klingen mag, in jedem Krieg sozusagen an der “Tagesordnung” sind, ganz unabhängig davon, ob es sich dabei um “böse” Russen oder “gute” Amerikaner oder Angehörige anderer Nationalitäten handelt. Allein im Vietnamkrieg wurden, wie die “Zeit” am 27. Februar 1976 berichtete, “tausende, wahrscheinlich Hunderttausende von vietnamesischen Frauen vergewaltigt.”

Wie ist das zu erklären? Eine interessante Analyse finden wir im Buch “Die USA im Vietnamkrieg” von Erik Fischer. Entführungen, Misshandlungen und Vergewaltigungen im Vietnamkrieg seien eine Folge der negativen Erfahrungen der Soldaten gewesen: Mangelerscheinungen von Schlaf und Nahrung, die Herausforderungen der Vegetation sowie die Gefahr eines allgegenwärtigen Todes durch einen kaum auffindbaren bzw. identifizierbaren Gegner. Dazu kämen die vielfältigen Erfahrungen des Verlusts: Verlust der Freunde und Kampfgefährten, Verlust des Vertrauens in sich selbst und seine Umwelt. Ängste und Schmerzen würden sich sodann in Wut, Hass und den Wunsch nach Rache transformieren, im Versuch, einen Platz in der Welt wieder einzunehmen, der einem genommen worden sei.

Auf einen weiteren wichtigen Aspekt weist Christoph Ege in einer auf www.grin.com veröffentlichten Seminararbeit aus dem Jahre 2006 hin: Im Vietnamkrieg hätten auf der Seite der USA so genannte “small units” von fünf bis 25 Soldaten agiert. Um zu überleben, hätte sich der Einzelne seiner Gruppe voll und ganz anpassen müssen. So etwa sei ein Soldat, der mit seiner kleinen Einheit im Dschungel agierte und bei der Verschleppung, tagelangen Vergewaltigung und schliesslich Ermordung einer jungen Vietnamesin nicht mitmachen wollte, von seinem Vorgesetzten als “Schwuler” und als “Küken” bezeichnet worden und man hätte ihm sogar mit dem Tode gedroht, falls er von seiner “unmännlichen Zurückhaltung” nicht ablassen würde. Sexuelle Machtausübung sei den Soldaten von ihren Vorgesetzten sogar explizit gefordert worden, weil diese dazu beitragen würde, die Kampfmoral, die Bereitschaft zum Ertragen von Todesängsten und die Fähigkeit zum Töten aufrechtzuerhalten. In dieser Optik soll der Krieg als Abenteuer, Spass und Ausleben von Heldentum und Männlichkeit erlebt werden, Krieg als ein Ort, wo man neue Dinge entdecken kann, ganz nach dem damals gängigen Werbespruch des Pentagons, wonach man in der US-Army lerne, “was es bedeutet, sich wie ein Mann zu fühlen.” 

Das Fazit: Im Krieg können auch die sanftmütigsten und friedfertigsten Männer zu Bestien werden, unabhängig davon, welchem Volk oder welcher Nationalität sie angehören – Beispiele dazu gibt es in der Geschichte der Kriege seit Jahrhunderten millionenfach. Die einzige Hoffnung, dass dies für immer ein Ende hat, besteht darin, den Krieg als Mittel der Konfliktlösung zwischen Völkern und Staaten für immer aus der Welt zu schaffen. Wenn der Krieg aufhört, dann hören auch die Gewalttaten, die Zerstörungen und die Vergewaltigungen auf, von denen wir in der Ukraine, aber auch in allen anderen Ländern, wo Kriege geführt werden, tagtäglich Zeugen sind. So einfach wäre das.