Biden und Putin: Objektive und ausgewogene Berichterstattung wäre anders…

 

Anlässlich des Gipfeltreffens zwischen Wladimir Putin und Joe Biden am 14. Juni 2021 in Genf forderte Putin Beweise für die von Biden erhobenen Vorwürfe betreffend Hackerangriffe Russlands gegen die USA: “Wir sind schon aller möglichen Dinge beschuldigt worden, aber nie hat man uns Beweise vorgelegt.” Und dann sagte er noch etwas, nämlich, dass es seitens der USA gegen Russland noch viel mehr Hackerangriffe gäbe als umgekehrt. Nun, auch dafür fehlen offensichtlich die Beweise. Was aber interessant ist: Diese Aussage Putins über eine höhere Anzahl von Hackerangriffen der USA gegen Russland als umgekehrt war nur einmal ganz kurz in einem “Tagesschau”-Report zu hören und ist anschliessend zur Gänze in der Berichterstattung westlicher Medien ausgelöscht worden. In den Tageszeitungen war nie etwas davon zu lesen. Und wenn man bei Google “Hackerangriffe USA Russland” eingibt, dann erscheinen ausschliesslich Meldungen über mutmassliche Attacken seitens Russlands gegen die USA, nie aber das Umgekehrte. Nun will ich damit nicht sagen, dass Putin Recht hat, wenn er von einer höheren Anzahl von Hackerangriffen der USA gegen Russland als umgekehrt spricht. Aber es ist doch höchst bedenkenswert, wie unterschiedlich unsere angeblich so objektiven und ausgewogenen Medien mit öffentlichen Stellungnahmen von Politikern umgehen, je nachdem ob sie von unseren “Freunden” oder “Feinden” geäussert werden. Wenn wir heute, wie es scheint, am Anfang eines neuen kalten Kriegs stehen, dann müssten die Medien ihre Verantwortung für eine möglichst sachliche und ausgewogene Berichterstattung umso sorgfältiger wahrnehmen, statt sich vom Fahrwasser eines einseitigen und gefährlichen Feindbilddenkens mitreissen zu lassen.