Archiv des Autors: Peter Sutter

Die 2153 Milliardäre der Welt besitzen mehr als die ärmsten 4,6 Milliarden Menschen

Gemäss der Hilfsorganisation Oxfam besitzen die 2153 Milliardäre der Welt mehr als die ärmsten 4,6 Milliarden Menschen. Die 22 reichsten Menschen der Welt besitzen mehr als alle Frauen in Afrika zusammen. Das reichste Prozent der Menschen besitzt doppelt so viel wie die ärmsten 6,9 Milliarden. Die Zahl der Milliardäre hat sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt. Das Vermögen der 500 Reichsten ist innert nur eines Jahres um ein Viertel gestiegen.

(20minuten, 21. Januar 2020)

Wovon niemand spricht: Dass die Reichen nur deshalb so reich sind, weil die Armen so arm sind. Denn Geld wächst weder auf Bäumen noch in irgendwelchen Muscheln auf dem Meeresgrund. Wenn es in den Taschen der Reichen und Reichsten in solchem Überfluss wächst, dann fehlt es zwangsläufig in den Taschen der Armen und Ärmsten umso mehr. Die permanente kapitalistische Umverteilung von unten nach oben, die erst dann endet, wenn auch der Kapitalismus endet.

Verpackungen, die aufleuchten, wenn man sie berührt: Der kapitalistischen Phantasie sind keine Grenzen gesetzt

Wenn Kunden in Geschäften auf blinkende Verpackungen aus Glas, Papier oder Plastik stossen, könnte dahinter das Start-up Saralon stehen. Es hat Tinte entwickelt, mit der sich Elektronik drucken lässt. Statt herkömmlicher Druckfarbe kommen dabei elektronische Funktionsmaterialien zum Einsatz, die Batterien, Sensoren, Displays und ganze Schaltkreise erzeugen können. Damit lässt sich zum Beispiel das Markenlogo auf einer Verpackung zum Leuchten bringen, sobald der Kunde sie berührt.

(Tages-Anzeiger, 21. Januar 2020)

Das kapitalistische Wachstums- und Konkurrenzprinzip bedeutet nichts anderes, als dass – ungeachtet der tatsächlichen Bedürfnisse der Menschen – eine immer grössere Anzahl von Produkten hergestellt werden, die – weil die entsprechenden Märkte längst gesättigt sind – in einem laufend schärferen Wettbewerb stehen zu ihren Konkurrenzprodukten. Wenn eine Verpackung auf dem Gestell im Supermarkt aufleuchtet, sobald man sie berührt, sind die Hersteller aller übrigen Produkte, die in diesem Supermarkt zu kaufen sind, gezwungen, ebenfalls Verpackungen herzustellen, die bei einer Berührung aufleuchten, oder besser: die vielleicht zusätzlich noch einen Duft verströmen oder Töne von sich geben oder “Hello” sagen. Dass dies mit einem laufend zunehmenden Bedarf an Energie und Rohstoffen verbunden ist, versteht sich von selber. Das Beispiel, dem unzählige weitere hinzugefügt werden könnten, zeigt, dass der Kapitalismus, so sehr sich das viele auch wünschen mögen, niemals in der Lage sein wird, ein Überleben der Menschheit auf diesem Planeten zu gewährleisten. System Change, not Climate Change: die Botschaft ist dringender und aktueller denn je. Wir müssten sie nur endlich in die Tat umsetzen…

“Atlas Shrugged”: Die Verdrehung der Realität in ihr Gegenteil

“Atlas Shrugged”, zurzeit zu sehen am Zürcher Schauspielhaus, ist eine radikale Polemik gegen sozialstaatliche Errungenschaften, ausgehend von der Frage, was denn geschähe, wenn nicht die 99 Prozent streikten, die klagen, zu kurz zu kommen, sondern das obere eine Prozent der Eliten. Die Antwort: Das obere eine Prozent ist der wahre Titan unserer Gesellschaft, lässt er seine Arme sinken, bricht das Himmelsgewölbe über uns allen zusammen.

(Barbara Bleisch, Tages-Anzeiger, 21. Januar 2020)

Der dem Theaterstück zugrundeliegende Roman “Der Streik” gehört zu den einflussreichsten Büchern der Geschichte, verkauft sich millionenfach und gilt bereits als Bibel der Libertären und der Silicon-Valley-Tycoons. Es scheint, dass sie alle es mehr als nötig haben, ihr schlechtes Gewissen reinzuwaschen. Denn in Tat und Wahrheit trifft natürlich genau das Gegenteil dessen zu, was “Atlas Shrugged” vorzugaukeln versucht: Nicht das obere Prozent der Gesellschaft ist es, auf dessen Schultern alles ruht, sondern die anderen 99 Prozent. Man stelle sich nur einmal vor, alle Köche, Bauarbeiter, Pflegerinnen, Landarbeiter, Lastwagenfahrer, Fabrikarbeiterinnen und Bäcker träten von einem Tag auf den andern in einen weltweiten Generalstreik – die gesamte Wirtschaft und die gesamte Gesellschaft brächen unmittelbar zusammen. Würden zum Beispiel all jene Minenarbeiter Afrikas, welche die unentbehrlichen Rohstoffe für unsere Computer, Laptops und Smartphones aus dem Boden schürfen, sich eines Tages weigern, ihre Arbeit weiterzuführen – wie würde das obere Prozent dann noch miteinander kommunizieren, wie würde man Firmen verwalten, Finanzgeschäfte tätigen, Produktionsabläufe steuern? Doch dies ist nur eines von unzähligen Beispielen, wie sehr sämtliche Tätigkeiten, welche vom oberen einen Prozent verrichtet werden, auf die Arbeit der unteren 99 Prozent angewiesen sind. Das zutiefst Ungerechte an alledem besteht darin, dass die unteren 99 Prozent nicht nur alle diese elementaren, unentbehrlichen Tätigkeiten Tag für Tag zuverlässig verrichten, sondern dass diese Tätigkeiten in aller Regel auch überdurchschnittlich anstrengend, oft sehr eintönig und nicht selten auch gefährlich sind, dennoch schlechter bezahlt werden und weit weniger gesellschaftliches Ansehen und Wertschätzung geniessen als die Tätigkeiten, welche vom oberen einen Prozent verrichtet werden. Ist die kapitalistische Welt nicht schon ungerecht genug? Soll sich eine kulturelle Institution wie das Zürcher Schauspielhaus tatsächlich dazu hergeben, diese Ungerechtigkeit zu beschönigen und zu glorifizieren – statt sie kritisch zu durchleuchten und Wege zu einer besseren, gerechteren Gesellschaft aufzuzeigen?

“Nicht der Franken sollte im Mittelpunkt stehen, sondern der Mensch.”

Das Wirtschaftsmagazin “Eco” des Schweizer Fernsehens berichtet am 20. Januar 2020 über den wachsenden Konkurrenzdruck, dem der Detailhandelsriese Migros einerseits durch Billiganbieter wie Aldi und Lidl, anderseits durch den wachsenden Anteil des Onlinehandels ausgesetzt ist. Ein Konkurrenzdruck, der den Unternehmensgewinn von Jahr zu Jahr schrumpfen lässt, den Preisdruck – und damit den Druck auf die Produzenten – laufend verschärft, zur Entlassung Hunderter von Mitarbeitenden führt und früher oder später vermutlich die gesamte Struktur der Migros mit ihren regionalen Genossenschaften sowie den basisdemokratischen Mitsprachemöglichkeiten der Genossenschaftsmitglieder in Frage stellen wird.

Heiliges Konkurrenzprinzip. Egal, welches die Opfer sind, wer dafür zu bluten hat, wer auf der Strecke bleibt, welches die gesellschaftlichen, sozialen und ökologischen Folgen sind. Weil jeder Player in dem ganzen Spiel die Freiheit hat, seine Gegenspieler fertigzumachen, zu verdrängen, auszuschalten. Und es dabei nur noch um den Profit des Einzelnen geht und nicht mehr um das Gemeinwohl. Da wünschte man sich doch mitten in die heutige Zeit hinein, mutig und unerschrocken gegen den Strom schwimmend, Persönlichkeiten wie den damaligen Migros-Gründer Gottlieb Duttweiler, der nichts Geringeres sagte als: “Nicht der Franken soll im Mittelpunkt stehen, sondern der Mensch.” Kaum auszudenken, was das für Folgen hätte, nähme man diese Worte hier und heute noch genau so ernst, wie sie damals gemeint waren…

“Was wir brauchen, ist eine schrumpfende Wirtschaft”

“Es braucht einen grundsätzlichen gesellschaftlichen Wandel. Das stetige Wachstum ist Gift für das Klima. Unter dem Strich brauchen wir eine schrumpfende Wirtschaft. Es wäre schön, wenn die Hochschulen Theorien für eine schrumpfende Wirtschaft entwickeln würden. Das gäbe ein paar sehr spannende Doktorarbeiten.”

(Josef Brusa, Verwaltungsratspräsident der Brusa Elektronik AG, die Hersteller wie BMW, Daimler oder Volkswagen mit Komponenten für Elektrofahrzeuge beliefert.)

Endlich! Nicht ein jugendlicher Klimaaktivist, sondern der 62jährige Chef eines überaus erfolgreichen Unternehmens mit über 200 Angestellten spricht von einer notwendigen Neuausrichtung und kreiert den Begriff der “schrumpfenden” Wirtschaft. Schade, dass Josef Brusa nicht am WEF teilnehmen und dort Seite an Seite mit Greta Thunberg seine Ideen verbreiten kann. Doch auch so ist Anlass zu Hoffnung. Denn die Zeiten ändern sich definitiv und vieles ist heute denkbar, was gestern noch undenkbar erschien. Die “Kipppunkte” gibt es nicht nur beim Klima, sondern auch in der Politik, der Wirtschaft und der Gesellschaft, und zwar immer dann, wenn eine wie Greta Thunberg oder einer wie Josef Brusa aufsteht und in die entgegengesetzte Richtung jener grossen Masse geht, die sich immer nur in die eine und einzige Richtung bewegt, in die sie sich schon immer bewegt hat, als gäbe es nicht auch andere, neue, noch nicht begangene, spannende Wege aller Art…

Weniger Sozialhilfe für Ausländer: Ein Geist, der an längst vergangene Zeiten erinnert

Auf Antrag von Bundesrätin Karin Keller-Sutter soll die Schweiz Ausländern aus Drittstaaten, die Sozialhilfe beziehen, leichter die Niederlassungsbewilligung (C-Ausweis) wegnehmen können. Zweitens sollen vorläufig aufgenommene Flüchtlinge weniger leicht die Aufenthaltsbewilligung (B-Ausweis) erhalten. Drittens sollen Ausländer mit B-Ausweis in den ersten drei Jahren weniger Sozialhilfe erhalten als Schweizer. Diese drei Massnahmen kommunizierte der Bundesrat per Communiqué. Was er darin verschwieg: Keller-Sutter wollte mehr. Als vierte Massnahme hatte sie beantragt, dass Kinder von Sozialhilfebezügern nicht mehr eingebürgert werden sollen. Doch gegen dieses Ansinnen gab es im Bundesrat Widerstand, so dass Keller-Sutter ihren Vorstoss zurückzog.

(Tages-Anzeiger, 16. Januar 2020)

Kapitalistische Klassengesellschaft pur. Geht es um die Kehrichtabfuhr, um das Saubermachen von Hotelzimmern, um die Arbeit auf den Gemüsefeldern oder um das Errichten von Häusern und den Strassenbau, dann sind wir auf Ausländer und Ausländerinnen, welche alle diese schweren und schlecht bezahlten Arbeiten verrichten, noch so gerne angewiesen. Dennoch will man mit allen Mitteln verhindern, dass diese Menschen die gleichen sozialen, finanziellen, wirtschaftlichen und politischen Ansprüche geltend machen können wie die “Einheimischen”. Hat sich jemand schon mal gefragt, weshalb die Sozialhilfequote bei Ausländerinnen und Ausländern so hoch ist? Das hat doch gerade damit zu tun, dass ein grosser Teil der Jobs, welche Ausländer und Ausländerinnen verrichten, trotz ihrer gesellschaftlichen Notwendigkeit und trotz der meist sehr belastenden Arbeitsbedingungen so schlecht bezahlt sind, dass der Bezug von Sozialhilfegeld für die Betroffenen schlicht und einfach unumgänglich ist. Dies alles erinnert auf erschreckende Weise an die Zeit der Sklaverei im früheren Nordamerika. Während sich die schwarzen Sklaven und Sklavinnen zu Tode schufteten, wurden eben dadurch die weissen  Sklavenbesitzer unsagbar reich. Aber statt den Sklaven und Sklavinnen etwas von diesem Reichtum zukommen zu lassen, wurde ihnen das Existenzrecht als Bürgerinnen und Bürger abgesprochen und gingen einzelne Angehörige der weissen “Herrenrasse” sogar so weit, schwarze Menschen auf die Stufe von Tieren zu stellen.

Doppelt und dreifach bestraft

Sie steht jeden Morgen um halb vier Uhr auf, trägt von vier bis sechs Zeitungen aus, arbeitet von 8 bis 16 Uhr als Haushaltshilfe und anschliessend, bis ca. 20 Uhr, als Putzfrau in einem Grossraumbüro. Dennoch reicht das, was sie damit verdient, bei weitem nicht zum Lebensunterhalt von ihr und ihrem Sohn, so dass sie auf Sozialhilfegeld angewiesen ist, um sich jeweils in den nächsten Monat zu retten. Schlechtverdienende werden nicht nur damit bestraft, dass sie weniger verdienen als andere. Es ist noch viel schlimmer: Sie könnten gar doppelt oder drei Mal länger und härter arbeiten und würden dennoch immer nur halb so viel oder sogar weniger verdienen…

Noch ein weiter Weg für Greta und die Klimaschutzbewegung

Mehrere hundert Menschen auf dem Weg nach Davos, und unter ihnen vielleicht auch Greta Thunberg. Kein Wunder, bereitet die geplante Anti-WEF-Wanderung den Bündner Behörden einiges Kopfzerbrechen. Zu ihrer “Winterwanderung für Klimagerechtigkeit” aufbrechen wollen die Aktivistinnen und Aktivisten in Landquart, wo zum Auftakt eine Klimademo geplant ist. Diese haben die Behörden bereits bewilligt. Ob sie auch für die Winterwanderung grünes Licht geben, ist derzeit noch offen.

(W&O, 14. Januar 2020)

Eine Winterwanderung von Landquart nach Davos bereitet den Bündner Behörden “Kopfzerbrechen” und deshalb ist noch offen, ob dafür grünes Licht gegeben wird. Gleichzeitig käme keiner Behörde und keiner Regierung auch nur eine Sekunde lang in den Sinn, den anreisenden Politikern und Politikerinnen für ihre Flugreisen nach Zürich und die Helikopterflüge von Zürich nach Davos die Erlaubnis zu entziehen. Ja, Greta und die Klimaschutzbewegung haben noch einen weiten Weg vor sich…

Amazon: Während der Fahrt in Plastikflaschen urinieren

Bei Amazon sind vergleichsweise wenige Paketboten angestellt, stattdessen arbeitet man hauptsächlich mit Subunternehmern. Am Ende zählt, ob ein Subunternehmen ausreichend viele Pakete je Zeiteinheit ausgeliefert hat. Sonst kommen keine neuen Aufträge mehr, Amazon entscheidet manchmal von Tag zu Tag, welche Logistikunternehmen es beauftragt. Ein Insider berichtet 2017 aus Schottland, dass sich Paketboten gezwungen sehen, während der Fahrt in Plastikflaschen zu urinieren. Pausen seien ohnehin unmöglich, und das bei einer Arbeitszeit von sieben Uhr morgens bis zehn Uhr abends.

(Sascha Lobo, Realitätsschock)

Ob wohl sämtlichen Kunden und Kundinnen von Amazon bewusst ist, welches der Preis dafür ist, dass sie die von ihnen bestellte Ware stets in kürzester Zeit und erst noch spottbillig zur Verfügung steht? Und da wird doch trotz allem immer noch behauptet, das kapitalistische Wirtschaftssystem mache die Welt jeden Tag ein klein bisschen besser…

Was wir brauchen, ist eine demokratische Planwirtschaft

Kein Wunder, dass die Weltklimakonferenz gescheitert ist. So lange nicht an die Wurzel des Übels herangegangen wird, nämlich an die Überwindung des kapitalistischen Wirtschaftssystems, ist alle Mühe vergebens. Auch wenn das im ersten Moment Kopfschütteln hervorrufen und an die schlimmsten Zeiten kommunistischer Diktaturen erinnern mag: Wir brauchen, anstelle des Freien Marktes unserer gegenwärtigen Wirtschaftsordnung, so etwas wie eine – demokratisch legitimierte, global institutionalisierte – «Planwirtschaft». Wer ein Haus bauen will, lässt auch zunächst einen Plan zeichnen, alle anstehenden Kosten kalkulieren und die geeignetsten Baustoffe auswählen. Weshalb sollte, was im Kleinen der Bau eines Hauses ist, nicht auch im Grossen, wo es um die ganze Erde und die Zukunft von Milliarden von Menschen geht, nicht auch sinnvoll sein? Dass der so genannte «freie» Markt von Angebot und Nachfrage schon längst nicht mehr funktioniert und alles immer nur noch schlimmer macht, müsste eigentlich mittlerweile auch der eifrigste Befürworter des Kapitalismus zur Kenntnis genommen haben. Gibt es irgendeinen plausiblen Grund dafür, jedes Jahr weltweit eine so grosse Zahl von Textilien herzustellen, dass zwei Fünftel davon im Müll landen? Ist es zu verantworten, immer grössere Teile des brasilianischen Amazonaswaldes abzuholzen, bloss um die unersättlichen Fleischbedürfnisse der europäischen und US-amerikanischen Bevölkerung zu befriedigen? Würde man die immensen Mittel, die für die weltweite Werbeindustrie und ihre Propaganda für den Konsum und die Vermarktung einer immer grösseren Fülle von Luxusgütern verwendet werden, nicht viel gescheiter für die Erfüllung jener Grundbedürfnisse einsetzen, von denen Milliarden von Menschen auch heute noch ausgeschlossen sind? Eine demokratische «Planwirtschaft» würde sämtliche Wirtschaftsabläufe sinnvoll regeln, Produktionsstandorte festlegen, Energiequellen definieren, Transportwege minimieren, für faire Arbeitsbedingungen sorgen, den Grundbedürfnissen Priorität einräumen, die sozialen und ökologischen Kosten jeder Ware kalkulieren – und dies alles unter dem obersten Primat der sozialen Gerechtigkeit und der Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen für die heute lebenden wie auch für die zukünftigen Generationen. Getragen wäre diese demokratische «Planwirtschaft» durch ein globales Gremium, in dem alle Länder anteilmässig zu ihrer Bevölkerung vertreten wären. Dabei wäre nicht mehr die gegenseitige Konkurrenzierung zwischen den Ländern, wie das heute der Fall ist, das oberste Prinzip, sondern die gegenseitige Kooperation und das gemeinsame Bemühen um die besten Lösungen, bei denen der Nutzen, den ein einzelnes Land und eine einzelne Volkswirtschaft daraus zieht, zugleich immer auch der Nutzen aller anderen Länder und aller anderen Volkswirtschaften ist. Denn, wie schon der Schweizer Schriftsteller Friedrich Dürrenmatt sagte: «Was alle angeht, können nur alle lösen.»