Alles andere ist kollektiver Selbstmord

1,9 Billionen US-Dollar haben 33 der grössten Banken der Welt seit dem Pariser Klimaabkommen vor der Jahren der fossilen Industrie zur Verfügung gestellt, wie grosse internationale Umweltorganisationen kürzlich festgestellt haben. Das Geld wurde etwa für den Bau neuer Raffinerien, Pipelines und fossiler Kraftwerke verwendet. Mit diesen Investitionen wird eine globale Maschinerie am Laufen gehalten, die die Erderhitzung auf lange Sicht weiter vorantreibt. Vielleicht wird dereinst ein internationaler Strafgerichtshof aufarbeiten, was da gerade passiert.

(Wochenzeitung, 4. April 2019)

Alles ist aus dem Ruder gelaufen, seitdem die Politik das Primat an die Wirtschaft abgegeben hat. Seither fallen die wirklich entscheidenden, das Überleben der Menschheit betreffenden Entscheide nicht mehr in Parlamenten und Regierungen, sondern an den grünen Tischen global agierender Finanz- und Wirtschaftskonzerne. Das kapitalistische Raubtier, das sich, je dicker es wird, umso gefrässiger gebärdet. Wir werden, wenn wir die Zukunft der Menschheit retten wollen, nicht darum herumkommen, der Politik das Primat über die Wirtschaft zurückzugeben. Alles andere ist kollektiver Selbstmord.