EU: Mehr als jede vierte Person kann sich keine Ferien leisten

In der EU konnten es sich im vergangenen Jahr 28,3 Prozent der Bürger nicht leisten, eine Woche in die Ferien zu gehen. Die Schweden sind mit 9,7 Prozent Ferienlosen die Privilegierten. Noch besser dran sind allerdings die Schweizer: Nur 8,5 Prozent der Einwohner über 16 Jahren müssen gemäss Daten des europäischen Statistischen Amts Eurostat aus finanziellen Gründen daheim bleiben. Geschlagen wird das nur von den Norwegern mit 6,4 Prozent Ferienlosen. Von den 28 EU-Mitgliedsstaaten hat Rumänien mit 58,9 Prozent den höchsten Bevölkerungsanteil, für den Ferien unerschwinglich sind. Auch in Kroatien, Griechenland und Zypern muss mindestens jeder Zweite aus Geldmangel zu Hause bleiben.

(www.blick.ch)

Zu gern gefallen sich die Verfechter des Kapitalismus und der freien Marktwirtschaft darin, das Reich des Kapitalismus als das Reich der «Freiheit» zu feiern. Diese «Freiheit» scheint allerdings sehr ungleich verteilt zu sein: Während die einen sogar mehr als einmal pro Jahr nach Mallorca, Sri Lanka oder auf die Malediven fliegen, muss immerhin mehr als ein Viertel der EU-Bürgerinnen und -Bürger zuhause bleiben und kann sich nicht einmal eine einzige Ferienwoche leisten. Man braucht kein Fan der früheren DDR zu sein, aber immerhin gab es da so etwas wie ein ungeschriebenes Gesetz eines «Urlaubs für alle». Der bestand zwar «bloss» aus Ferien in einem staatlichen Gästehaus an der Ostsee. Aber immerhin, besser als gar nichts. Und erst noch ökologisch viel vernünftiger als das weltweit immer mehr grassierende Herumfliegen der Reichen und Superreichen…