Systemwechsel – dringender denn je

Von Anfang an haben zahlreiche Aktivistinnen und Aktivisten der Klimabewegung einen «Systemwechsel» gefordert, für den Fall nämlich, dass sich die notwendigen klimapolitischen Massnahmen im bestehenden Wirtschaftssystem nicht verwirklichen lassen – in weiser Voraussicht, dass der Kapitalismus und die Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen letztlich unvereinbar sind. Wie die von Ständerat und Nationalrat bisher getroffenen Massnahmen zeigen, haben diese radikalen Stimmen der ersten Stunde Recht bekommen. Und zweifellos wird auch der Uno-Umweltgipfel, der in diesen Tagen über die Bühne geht, ein ähnliches Bild zeigen. So wird ein «Systemwechsel» dringender denn je. Und wer, wenn nicht die Millionen Jugendlichen, die hier und heute auf die Strassen gehen, ist befugter, diesen Systemwechsel in Gang zu bringen. Was es braucht, sind Zukunftswerkstätten, initiiert und geleitet von Jugendlichen, in denen es keine Denkbarrieren geben darf, keine falschen Scheuklappen, keine Tabus. Wer die neue Zeit schaffen will, muss bereit sein, sich auf Ideen einzulassen, die im Moment noch jenseits aller Denkvorstellungen liegen. Es müsste gelingen. Denn genau so, wie der Kapitalismus von Menschen aufgebaut wurde, so kann er jederzeit auch wieder durch Menschen abgebaut und durch etwas von Grund auf Neues ersetzt werden…