Als lebten wir in zwei Welten

Die grösste Baustelle der Schweiz befindet sich derzeit am Flughafen Zürich. Dort entsteht der sogenannte The Circle, ein Gebäude, das Platz für Gewerbe, Büros und Anlässe bieten wird. Ende 2019 soll dieses fertig gebaut sein. Doch damit hat der Flughafen sein neues Gesicht bei weitem noch nicht erhalten. Voraussichtlich ab 2025 werden Bagger für ein neues Grossprojekt in Kloten auffahren. Das Terminal 1, früher auch Terminal A genannt, wird umgebaut. In der ersten Etappe stehen das Dock A, wo Flugzeuge parkiert sind, die Dockwurzeln, der Tower der Flugsicherung Skyguide und verschiedene Vorderflächen im Fokus. Rund 800 Millionen will der Flughafen in dieses Projekt investieren. Damit wird die Erweiterung zu einem der grössten Bauprojekte der Schweiz. Anlass für dieses Projekt ist das Ende der Lebensdauer zentraler Flughafenbauten, aber auch das Passagierwachstum. «Als vorausschauende Planerin entwickelt die Flughafen Zürich AG den grössten Landesflughafen der Schweiz gesamtheitlich für die nächste Generation», sagt Projektleiter Bircher. Es sei naheliegend, dass ein Neubau, der frühestens bis 2030 umgesetzt wird, so geplant werde, dass er die künftig zu erwartenden Passagierzahlen bewältigen kann. «Wichtig ist für uns als Flughafen insbesondere, dass wir das heutige Qualitätsniveau mit Blick auf die prognostizierten Passagierzahlen halten können», sagt Bircher. Wenn von einem jährlichen Passagierwachstum von 2 bis 3 Prozent ausgegangen wird, fliegen 2040 etwa 50 Millionen Passagiere pro Jahr über Zürich.

(www.20minuten.ch)

Als lebten wir in zwei Welten. In der einen Welt gehen Abertausende Jugendliche auf die Strasse, diskutieren eifrigst, mit welchen Mitteln man die drohende Klimaerwärmung aufhalten könnte, und träumen von einer Zukunft, in welcher der Mensch und die Natur im Einklang leben. In der anderen Welt, als wäre nichts geschehen, buttert man ohne mit der Wimper zu zucken 800 Millionen Franken in ein neues Flughafenprojekt, damit dann 2040 – also genau dann, wenn der weltweite CO2-Ausstoss allmählich bei Null liegen müsste – jährlich etwa 50 Millionen Passagiere über Zürich fliegen können. Wie viele Millionen klimastreikender Jugendlicher braucht es noch, bis auch dem letzten Ewiggestrigen die Augen aufgehen?