Den Kapitalismus bloss reformieren zu wollen, greift zu kurz

Alles spricht vom Klimawandel. Doch die Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen ist nur eine von zahlreichen Auswirkungen der zerstörerischen kapitalistischen Weltordnung. Eine zweite ist die permanente Umverteilung von den Armen zu den Reichen, so dass über eine Milliarde von Menschen nicht einmal genug zu essen haben, während eine andere Milliarde von Menschen in nie dagewesenem Luxus prasst. Eine dritte ist die gnadenlose Ausbeutung menschlicher Arbeitskraft bis hin zu Zuständen, die man durchaus mit der Sklaverei früherer Jahrhunderte vergleichen kann. Eine vierte ist das unermessliche Leiden von Abermillionen von Tieren in viel zu engen Käfigen, auf den Schlachthöfen, auf viel zu prall gefüllten Transportfahrzeugen und in den Versuchslabors der Pharmaindustrie. Eine fünfte ist die alle menschliche Vorstellungskraft sprengende militärische Aufrüstung, mit der jedes Land die von ihm gehorteten und anderen Ländern gestohlenen Reichtümer gegen Angriffe von aussen zu schützen trachtet. Wollen wir eine bessere Zukunft, dann genügt es nicht, bloss gegen den Klimawandel anzukämpfen. Mit der gleichen Leidenschaft muss auch gegen die soziale Ungerechtigkeit, gegen jede Form von Ausbeutung und gegen militärische Rüstung angekämpft werden. Den Kapitalismus bloss reformieren zu wollen, greift zu kurz. Es braucht eine Überwindung des Kapitalismus und den Aufbau einer von Grund auf neuen, nicht an den Bedürfnissen des Kapitals, sondern an den Bedürfnissen der Menschen, der Erde und zukünftiger Generationen orientierten Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung.