Reichtum und Armut als die beiden Kehrseiten der gleichen kapitalistischen Medaille

Die 300 Reichsten der Schweiz sind im vergangenen Jahr noch einmal einen zünftigen Batzen reicher geworden. Zusammen besitzen sie 702 Milliarden Franken, 27 Milliarden (4 Prozent) mehr als im Vorjahr. Das ist Rekord, seit das Magazin «Bilanz» die Liste der 300 Reichsten herausgibt.

Die 702 Milliarden Franken entsprechen einem Vermögen von 2340 Millionen pro Kopf. Zum Vergleich: Vor 30 Jahren waren es noch 660 Millionen. 139 Milliardäre befinden sich unter den 300 Reichsten der Schweiz, das sind fünf mehr als im Vorjahr. Allein die zehn Reichsten sind um 18 Milliarden vermögender geworden und besitzen zusammen 221 Milliarden Franken.

(www.blick.ch)

Da Geld bekanntlich nicht auf den Bäumen wächst und auch nicht in irgendwelchen Tiefseemuscheln zu finden ist, muss das Geld, das sich in den Händen der Reichen und Reichsten laufend weiter vermehrt, irgendwo an einem anderen Ort fehlen – auf allen möglichen und unmöglichen, verschlungenen, geheimnisvollen und versteckten Wegen wandert das Geld von denen, die sowieso schon fast nichts davon haben, zu denen, die in seinem Überfluss schon beinahe ertrinken. Und so haben wir in diesem gleichen Land nicht nur 139 Milliardäre, sondern auch eine halbe Million Menschen, die trotz voller Erwerbstätigkeit so wenig verdienen, dass es kaum für das Lebensnotwendigste reicht. Reichtum und Armut als die beiden unauflöslich miteinander verbundenen Kehrseiten der gleichen kapitalistischen Medaille. Wie viel Reichtum auf der einen Seite und wie viel Armut auf der anderen Seite braucht es noch, bis die ganze bittere Wahrheit ans Licht kommt?