“Was wir brauchen, ist eine schrumpfende Wirtschaft”

“Es braucht einen grundsätzlichen gesellschaftlichen Wandel. Das stetige Wachstum ist Gift für das Klima. Unter dem Strich brauchen wir eine schrumpfende Wirtschaft. Es wäre schön, wenn die Hochschulen Theorien für eine schrumpfende Wirtschaft entwickeln würden. Das gäbe ein paar sehr spannende Doktorarbeiten.”

(Josef Brusa, Verwaltungsratspräsident der Brusa Elektronik AG, die Hersteller wie BMW, Daimler oder Volkswagen mit Komponenten für Elektrofahrzeuge beliefert.)

Endlich! Nicht ein jugendlicher Klimaaktivist, sondern der 62jährige Chef eines überaus erfolgreichen Unternehmens mit über 200 Angestellten spricht von einer notwendigen Neuausrichtung und kreiert den Begriff der “schrumpfenden” Wirtschaft. Schade, dass Josef Brusa nicht am WEF teilnehmen und dort Seite an Seite mit Greta Thunberg seine Ideen verbreiten kann. Doch auch so ist Anlass zu Hoffnung. Denn die Zeiten ändern sich definitiv und vieles ist heute denkbar, was gestern noch undenkbar erschien. Die “Kipppunkte” gibt es nicht nur beim Klima, sondern auch in der Politik, der Wirtschaft und der Gesellschaft, und zwar immer dann, wenn eine wie Greta Thunberg oder einer wie Josef Brusa aufsteht und in die entgegengesetzte Richtung jener grossen Masse geht, die sich immer nur in die eine und einzige Richtung bewegt, in die sie sich schon immer bewegt hat, als gäbe es nicht auch andere, neue, noch nicht begangene, spannende Wege aller Art…