“Nicht der Franken sollte im Mittelpunkt stehen, sondern der Mensch.”

Das Wirtschaftsmagazin “Eco” des Schweizer Fernsehens berichtet am 20. Januar 2020 über den wachsenden Konkurrenzdruck, dem der Detailhandelsriese Migros einerseits durch Billiganbieter wie Aldi und Lidl, anderseits durch den wachsenden Anteil des Onlinehandels ausgesetzt ist. Ein Konkurrenzdruck, der den Unternehmensgewinn von Jahr zu Jahr schrumpfen lässt, den Preisdruck – und damit den Druck auf die Produzenten – laufend verschärft, zur Entlassung Hunderter von Mitarbeitenden führt und früher oder später vermutlich die gesamte Struktur der Migros mit ihren regionalen Genossenschaften sowie den basisdemokratischen Mitsprachemöglichkeiten der Genossenschaftsmitglieder in Frage stellen wird.

Heiliges Konkurrenzprinzip. Egal, welches die Opfer sind, wer dafür zu bluten hat, wer auf der Strecke bleibt, welches die gesellschaftlichen, sozialen und ökologischen Folgen sind. Weil jeder Player in dem ganzen Spiel die Freiheit hat, seine Gegenspieler fertigzumachen, zu verdrängen, auszuschalten. Und es dabei nur noch um den Profit des Einzelnen geht und nicht mehr um das Gemeinwohl. Da wünschte man sich doch mitten in die heutige Zeit hinein, mutig und unerschrocken gegen den Strom schwimmend, Persönlichkeiten wie den damaligen Migros-Gründer Gottlieb Duttweiler, der nichts Geringeres sagte als: “Nicht der Franken soll im Mittelpunkt stehen, sondern der Mensch.” Kaum auszudenken, was das für Folgen hätte, nähme man diese Worte hier und heute noch genau so ernst, wie sie damals gemeint waren…