Das Corona-Virus: Wenn alle davon sprechen, braucht man von allem anderen nicht mehr zu sprechen

Selten war die Diskrepanz zwischen einem realen Ereignis und seiner medialen Präsenz so gross wie beim Corona-Virus. Wer heute die Zeitung aufschlägt oder sich die Nachrichten am Fernsehen oder im Internet anschaut, muss schon fast den Eindruck haben, es habe bald das letzte Stündchen der Menschheit geschlagen. Dabei hat das Corona-Virus bis heute gerade mal 2619 Menschenleben gefordert, rund 40 Mal weniger, als im gleichen Zeitraum an der normalen Grippe gestorben sind. Ebenfalls im gleichen Zeitraum haben weltweit rund 300’000 Menschen ihr Leben durch einen Verkehrsunfall verloren – Stimmen, die vor den tödlichen Folgen des motorisierten Privatverkehrs warnen oder gar dessen Abschaffung fordern, sucht man indessen vergebens. Und ebenfalls im gleichen Zeitraum, da das Corona-Virus 2619 Menschenleben gefordert hat, sind weltweit rund 600’000 Kinder vor dem Erreichen ihres fünften Lebensjahres gestorben, weil sie zu wenig zu essen hatten, kein sauberes Trinkwasser oder keine Medikamente gegen tödliche Krankheiten. Würde man noch den täglichen weltweiten CO2-Ausstoss, die Klimaerwärmung, das Schmelzen des Polareises und die Unsummen, die täglich für militärische Aufrüstung verschleudert werden, erwähnen, dann würde wohl der Corona-Virus nur noch als kleine Randnotiz der medialen Berichterstattung erscheinen. Aber vielleicht ist es ja gerade das: Wenn alle vom Corona-Virus sprechen, braucht man von allem anderen nicht mehr zu sprechen…