Klimaschutzmassnahmen der Schweiz nützten nichts, weil die Schweiz nur für einen Tausendstel des globalen CO2-Ausstosses verantwortlich sei?

 

Wohl das lächerlichste Argument gegen einschneidende Massnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels ist jenes, dass die Schweiz ja bloss für einen Tausendstel des globalen CO2-Ausstosses verantwortlich sei und daher Massnahmen, welche die Schweiz ergreife, mehr oder weniger wirkungslos seien. Was für eine unsinnige Behauptung. Dass die Schweiz nur einen Tausendstel des globalen CO2-Ausstosses zu verantworten hat, ist ja logisch. Schliesslich macht die Schweizer Bevölkerung auch nur einen Tausendstel der gesamten Weltbevölkerung aus. Dabei ist die graue Energie, die bei der Produktion von im Ausland hergestellten und in die Schweiz importierten Waren aufgewendet wird, noch nicht einmal berücksichtigt, ebenso wenig wie die Folgen der Investitionen des Schweizer Finanzplatzes in umweltschädliche Grossprojekte im Bereich von Kohle-, Erdöl- und Gasgewinnung. Das alles heisst, dass die Schweiz sogar weit mehr als einen Tausendstel des globalen CO2-Ausstosses zu verantworten hat und deshalb an vorderster Front mit möglichst drastischen Massnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen müsste. Dass alle anderen Länder ihrerseits eine möglichst wirksame Klimapolitik betreiben müssen, ist nur selbstverständlich. Die Zeit, in der man sich gegenseitig den Schwarzen Peter zugeschoben hat und jeder den Vorwurf, er tue Böses, mit der Ausrede, die anderen täten es ja auch, von sich gewiesen hat, diese Zeit sollte nun endgültig der Vergangenheit angehören.