Gegenseitige Drohgebärden und Säbelrasseln rund um die Ukraine: Höchste Zeit, dem Krieg weltweit ein Ende zu setzen

 

Russische Truppen an der Grenze zur Ukraine. Appelle des amerikanischen Präsidenten Joe Biden an Wladimir Putin, ein russischer Einmarsch in die Ukraine hätte unabsehbare Vergeltung zur Folge. Putins Warnung an den Westen, nicht weitere Staaten wie etwa Moldawien, Georgien oder eben die Ukraine in die NATO einzugliedern. Drohgebärden und Säbelrasseln auf beiden Seiten und im schlimmsten Falle ein Krieg ungeahnten Ausmasses. Verrückt. Während hochkomplexe Gehirnoperationen mittels ferngesteuerter Sonden durchgeführt werden, Kommunikationsnetze ganze Kontinente miteinander verknüpfen und immer ausgeklügeltere Flugkörper in immer grössere Weiten des Weltalls vordringen, haben die wissenschaftlichen Erkenntnisse im Bereich von gewaltfreier Konfliktlösung, Friedensförderung durch Dialog und dem gezielten Abbau gegenseitiger, meist auf wechselseitiger Projektion beruhenden Feindbilder offensichtlich noch nicht den Weg in die Köpfe der politisch verantwortlichen Machtträger gefunden. Nichts wäre in dieser Zeit grösster Anspannung so wichtig wie eine neutrale Friedensvermittlung, so wie das im Jahre 2015 der damalige Schweizer Aussenminister Didier Burkhalter im Namen der OSZE (Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa) angesichts der damals wachsenden Spannungen im russisch-ukrainischen Grenzgebiet auf vorbildliche Weise praktizierte. Und heute? Wo, beispielsweise, steckt der derzeitige Schweizer Aussenminister Ignatio Cassis? Schläft er? Und was ist mit der OSZE? Hat sie sich in Luft aufgelöst? Und ist von der neuen deutschen Aussenministerin Analena Baerbock allen Ernstes nichts anderes zu hören, als dass es bei den gegenwärtigen Spannungen zwischen den USA, der EU, Russland und China um nichts weniger gehe als um einen “Kampf zwischen Gut und Böse”? Was heute im Konflikt rund um die Ukraine geschieht, hat nicht nur mit diesem Teil der Welt zu tun. Ein weiterer Konflikt befindet sich schon in der nächsten Schlaufe, die Drohung Chinas, Taiwan zu annektieren, und die Drohung der USA, dies unter gar keinen Umständen zuzulassen. Und wer weiss, wie viele andere Konflikte, die heute noch einigermassen unter Kontrolle sind, früher oder später zu einem regelrechten Krieg ausarten könnten. Wenn der Konflikt rund um die Ukraine friedlich gelöst werden kann, würde dies auch für alle anderen potenziellen Konflikte weltweit ein unübersehbares Signal aussenden: Ja, es ist, wenn alle Seiten genug guten Willen zeigen, tatsächlich möglich, Konflikte zwischen Staaten und Völkern friedlich auszutragen. Und wenn es am einen Ort möglich ist, weshalb soll es dann nicht an allen anderen auch möglich sein? Dabei geht es nicht nur darum, der betroffenen Bevölkerung ein Leben in Frieden und Sicherheit zu garantieren. Es geht auch darum, finanzielle Mittel und Ressourcen, die immer noch für militärische Rüstung verschwendet werden, für zivile Zwecke, Aufbauprojekte und für die internationale Völkerverständigung zu verwenden. “Jede Kanone, die gebaut wird”, sagte der US-General Dwight D. Eisenhower, “jedes Kriegsschiff, das vom Stapel gelassen wird, jede abgefeuerte Rakete bedeutet letztlich einen Diebstahl an denen, die nichts zu essen haben, frieren und keine Kleidung besitzen. Eine Welt unter Waffen verpulvert nicht nur Geld allein. Sie verpulvert auch den Schweiss ihrer Arbeiter, den Geist ihrer Wissenschaftler und die Hoffnung ihrer Kinder.” Womit wir auf unserem Gedankengang noch einen Schritt weitergekommen sind: Es geht nicht nur um gewaltfreie Lösung zwischenstaatlicher Konflikte. Es geht konsequenterweise auch um eine Abschaffung sämtlicher Waffen und Armeen, die es ja dann auch gar nicht mehr braucht. Heute, angesichts eines weltweit zum Himmel starrenden Waffenarsenals, mit dem die Erde gleich doppelt und dreifach vernichtet werden könnte, stehen wir, wie schon der amerikanische Präsident John F. Kennedy vor rund 60 Jahren sagte, vor einer historischen Wahl: “Die Menschheit”, sagte er, “muss dem Krieg ein Ende setzen, oder der Krieg setzt der Menschheit ein Ende.”