NZZ am Sonntag: Artikel mit tendenziösem Titel

Unter dem Titel „Die Vermittlerin, die spaltet“ berichtet die „NZZ am Sonntag“ vom 5. November 2023 darüber, dass Jonathan Kreutner, Generalsekretär des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes, sowie ein weiterer Vertreter der jüdischen Dachverbände aus dem Vorstand der Interreligiösen Arbeitsgemeinschaft IRAS COTIS ausgetreten seien. Ihre Begründung: Rifa’at Lenzin, die Präsidentin von IRAS COTIS, sei Mitglied der Gesellschaft Schweiz-Palästina und dies stelle einen „Vertrauensbruch gegenüber der jüdischen Gemeinschaft“ dar.

Weggefährten und Bekannte von Rifa’at Lenzin, mit denen die Zeitung gesprochen hat, hätten aber ohne Ausnahme betont, dass sie nie mit antisemitischen Äusserungen aufgefallen sei. Im Gegenteil, kompetent setze sie sich stets für die Bekämpfung von Rassismus und Antisemitismus ein. Lenzin ist auch Mitglied der schweizerischen Kommission gegen Rassismus und wurde von der Universität Bern mit einem Ehrendoktortitel ausgezeichnet. Dass Lenzin auch Mitglied der Gesellschaft Schweiz-Palästina ist, gefällt Kreutner offensichtlich nicht, obwohl dies ihr gutes Recht ist, genauso, wie andere Personen Mitglieder der Gesellschaft Schweiz-Israel sind, was ebenfalls ihr gutes Recht ist.

Trotzdem der tendenziöse Titel „Die Vermittlerin, die spaltet“. Nach der Lektüre des Artikels kommt man aber zum Schluss, dass es eher die beiden jüdischen Vertreter sind, welche etwas spalten, nämlich den überparteilichen Dialog, der zurzeit doch wohl noch viel dringender nötig wäre denn je.