Google hortet 22,5 Milliarden Franken auf den Bahamas

Der US-amerikanische Google-Konzern hat 2017 knapp 22,5 Milliarden Franken durch legale Steuerschlupflöcher aus Europa herausgeschleust. Der Mutterkonzern Alphabet transferierte diese Summe über die Niederlande auf die Bermudas. Auf den Bermudas fällt keine Einkommenssteuer an. Der Geldtransfer ist legal. Er erfolgt über eine Struktur, die unter Experten als «Double Irish, Dutch Sandwich» bekannt ist. Eine niederländische Google-Tochter transferiert dabei fast alle ihre Einnahmen auf die Google Ireland Holding, die auf den Bermudas ihren Steuersitz hat, allerdings als Unternehmen in Irland registriert ist. Die Einnahmen stammen vorwiegend aus Lizenzgebühren eines irischen Ablegers, über den der Grossteil der Umsätze des US-Geschäfts läuft.

(Tages-Anzeiger, 5. Januar 2019)

Während man hierzulande Sozialhilfebezügern mit Detektiven und Videokameras nachjagt, um herauszufinden, ob sie allenfalls den Staat um ein paar tausend Franken «betrügen», verschiebt Google ganz «legal» 22,5 Milliarden Franken auf die steuerfreien Bermudas. Wie heisst es so schön: Die Grossen lässt man laufen, die Kleinen hängt man. Das von Google der Öffentlichkeit entzogene und gehortete Geld ist nur eines von unzähligen Beispielen, wie die Reichen und Besitzenden immer reicher und die Armen und Besitzlosen immer ärmer werden in diesem System, das man Kapitalismus nennt und das nichts anderes ist als ein riesiges, allumfassendes, legalisiertes Verbrechen, ein riesiger, allumfassender, legalisierter Diebstahl. Ja, der Kapitalismus hat nicht Fehler, er ist der Fehler.