Eine Welt ohne Kinder ist eine Welt ohne Zukunft

Die Gymnasiallehrerin Verena Brunschweiger rät in ihrem Manifest «Kinderfrei statt kinderlos» ihren Geschlechtsgenossinnen dringend davon ab, sich fortzupflanzen – weil der Umwelt nichts so sehr schade, als Kinder in die Welt zu setzen, die mit ihrer Konsumsucht die gute alte Erde immer stärker auslaugen. Brunschweiger bezieht sich auf eine Studie, wonach eine Person 58,6 Tonnen Kohlendioxid einsparen könne, wenn sie keine Kinder habe. Das sei weit mehr als die 2,4 Tonnen bei einem Verzicht auf das Auto.

(NZZ am Sonntag, 31. März 2019)

Eine Bankrotterklärung für den Menschen. Er soll also – folgt man Brunschweiger – so schnell wie möglich von diesem Planeten verschwinden. Das Prinzip Hoffnung wäre damit gestorben. Die Hoffnung nämlich, dass es der Mensch unter Aufbietung aller seiner Kreativität schaffen wird, im Einklang mit der Natur und den natürlichen Lebensgrundlagen auf diesem Planeten zu leben und aus ihm jenes Paradies zu machen, von dem wir schon immer träumten. Wir haben es in der Hand. Aber nicht, indem wir keine Kinder mehr zur Welt bringen und die restlichen Tage in Saus und Braus all das verprassen, was noch übrig geblieben ist. Sondern ganz im Gegenteil: Indem wir weiterhin Kinder zur Welt bringen und diesen alle nur erdenkliche Liebe und Aufmerksamkeit entgegen bringen, ihnen zuhören und sie ernst nehmen – denn sie wissen am besten, wie dieses Paradies, das in vielleicht schon naher Zukunft auf uns wartet, aussehen könnte und auf welchen Wegen wir dorthin gelangen können. Denn, wie ein bekannter Politiker unlängst sagte: «Ein Land mit Kindern ist ein Land mit Zukunft.» Oder, anders gesagt: Eine Welt ohne Kinder ist eine Welt ohne Zukunft…