Generalstreik 2019

Unvorstellbar, was Solidarität alles bewirken könnte. Alle, die weniger als 5000 Franken pro Monat verdienen, müssten in einen landesweiten Generalstreik treten. Ei, würde das schnell gehen. Die Wirtschaft und die öffentlichen Dienste drohten, innerhalb weniger Tage in sich zusammenzubrechen, ein Chaos unbeschreiblichen Ausmasses würde sich abzeichnen. Um das abzuwenden, wären alle Mittel recht, um an das fehlende Geld zu gelangen und allen Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen einen Minimallohn von 5000 Franken zu garantieren. Man könnte das Geld zum Beispiel bei den 300 reichsten Schweizerinnen und Schweizern holen – ihr Gesamtvermögen, auf die gesamte Bevölkerung verteilt, beträgt pro Kopf nicht weniger als 79’400 Franken. Oder man könnte es, wenn das noch nicht genügen würde, bei all jenen holen, die pro Monat mehr als 6000 Franken verdienen. Weitere Geldquellen wären aufzuspüren, der Phantasie wären keine Grenzen gesetzt. Und dann, wenige Tage später, würde alles wieder funktionieren, der Kehricht würde wieder abgeführt, die Kassen in den Supermärkten wären wieder besetzt und auch die Gestelle würden wieder aufgefüllt, auch auf den Feldern und in den Fabriken würde wieder gearbeitet. Hotels und Restaurants wären wieder in Betrieb, in den Spitälern, Pflegeheimen und Altersheimen würde man sich wieder um die Alten und Kranken kümmern. Alles wäre wieder wie vorher. Doch nicht ganz: Denn es gäbe ab sofort in der ganzen Schweiz keinen Lohn mehr unter 5000 Franken.