1’745’383 Stimmen für die Bienen

Neun Monate haben die Politikerin Agnes Becker und ihre Mitstreiter für den Erfolg ihres «Volksbegehrens Artenvielfalt – Rettet die Bienen» gekämpft. Nun steht fest, dass es das erfolgreichste ist, das es jemals in Bayern gegeben hat. 1’745’383 Stimmberechtigte haben sich in den vergangenen zwei Wochen in die Unterstützerlisten eingetragen. Das sind 18,4 Prozent der gesamten Bevölkerung. Laut Initianten des Volksbegehrens sind 50 Prozent der Bienenarten bedroht und 80 Prozent der Falter bereits verschwunden. Die Initiatoren von «Rettet die Bienen» wollen nun mehrere Gesetze ändern. Bis 2030 sollen mindestens 30 Prozent der Agrarflächen biologisch bewirtschaftet werden. Aktuell sind es 6,6 Prozent. Weitere Forderungen im Begehren sind ein Schutzstreifen von fünf Metern neben Gewässern sowie das Aus für die meisten Leuchten im Außenbereich. Begründung: Solche Strahler seien für Insekten Todesfallen.

(www.sueddeutsche.www)

Schön und gut. Aber eigentlich hätten sich diese 1’745’383 Stimmberechtigten für die Überwindung des Kapitalismus aussprechen müssen. In den neun Monaten, da sie für die Rettung der Bienen gekämpft haben, ist die Klimaerwärmung weiter vorangeschritten, sind über vier Millionen Kinder weltweit in ihrem ersten Lebensjahr gestorben, hat sich die Kluft zwischen Arm und Reich weltweit weiter massiv verschärft und sind für militärische Aufrüstung weltweit über eine Billion Dollar ausgegeben worden, mehr als die Hälfte davon allein von den USA. Es wäre an der Zeit, dass sich die Bewegungen für Klimaschutz, Naturschutz, gegen atomare Aufrüstung, für soziale Gerechtigkeit, für die Rechte von Frauen und Kindern und für Schutz und Sicherheit von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen über alle Grenzen hinweg zu einer grossen gemeinsamen Bewegung zur Überwindung des Kapitalismus zusammenschliessen würden, denn alles hängt mit allem zusammen und auch die Bienen allein werden nicht überleben, wenn alles andere rundherum zugrunde geht…