23. Montagsgespräch vom 8. September 2025: Abstimmung zur Abschaffung des Eigenmietwerts und zur Einführung einer elektronischen ID

In der Diskussion über die Abschaffung der Eigenmietwertsteuer überwogen die Argumente für ein Ja zu dieser Vorlage, weil es sich bei dieser Steuer um eine Abgabe handle auf ein real gar nicht vorhandenes Einkommen. Insbesondere für ältere Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer mit tiefen Renten führe dies sogar manchmal dazu, dass sie ihr Haus verkaufen müssten.

Als Gegenargument wurde ins Feld geführt, dass eine Abschaffung der Eigenmietwertsteuer zu Steuerausfällen von jährlich insgesamt rund 1,8 Milliarden Franken führen würde, was entweder durch Sparmassnahmen oder durch die Erhöhung anderer Steuern kompensiert werden müsste. Auch seien Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer in den vergangenen 15 Jahren gegenüber den Mieterinnen und Mietern klar im Vorteil gewesen, hätten in diesem Zeitraum doch Erstere wegen der tiefen Zinsen ihre Kosten halbieren können, während sich die Mieten verdoppelt hätten. Allgemein wurde festgestellt, dass das bestehende Steuersystem die tieferen Einkommen im Vergleich zu den höheren zu stark belaste. Dem könnte etwa durch die Einführung einer Kapitalgewinngewinnsteuer entgegengewirkt werden.

In der Diskussion über die Einführung einer elektronischen Identitätskarte überwogen die Argumente gegen diese Vorlage. Sie sei schlichtweg unnötig, meinte ein Diskussionsteilnehmer, und nichts als Zwängerei, nachdem die Einführung einer elektronischen ID bereits vor vier Jahren mit 64,4 Prozent Neinstimmen abgelehnt worden sei. Es handle sich zwar, im Gegensatz zur damaligen Vorlage, nicht um eine private, sondern um eine staatliche Lösung, tatsächlich sei aber angesichts der Fülle angesammelter Daten, die eine solche elektronische ID ermöglichen würde, eine klare Trennung zwischen einer staatlichen Infrastruktur und den Interessen der Privatwirtschaft gar nicht möglich. Auch stehe angesichts der global immer stärker fortschreitenden Digitalisierung ausser Frage, dass Personendaten nicht mehr staatlich geschützt werden könnten, sondern sich weitgehend unkontrolliert weltweit verbreiten würden. Im schlimmsten Falle, so eine Votantin, könnten die so gesammelten Daten dafür missbraucht werden, Kontroll- und Disziplinierungsinstrumente gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern aufzubauen, wie dies heute beispielsweise schon in Australien der Fall sei, wo Kundinnen und Kunden aus nicht bekannten Gründen, möglicherweise, weil sie persönliche Daten nicht bekannt geben, automatisch vom Kauf gewisser Produkte ausgeschlossen werden.

Zum Ende des Gesprächs meinte eine Teilnehmerin, es sei eigentlich erstaunlich, dass die Vorlage zur Abschaffung des Eigenmietwerts so hohe Wellen schlage, während über die Einführung einer elektronischen ID, welche viel weiterreichende Auswirkungen haben dürfte, kaum eine vergleichbare öffentliche Debatte stattfinde.

22. Montagsgespräch vom 11. August 2025: Die Juso-Erbschaftssteuer – vernünftig oder gefährlich?

Das Buchser Montagsgespräch vom 11. August setzte sich mit der von den Juso initiierten Erbschaftssteuer auseinander, über die am 30. November dieses Jahres abgestimmt wird. Bei einer Annahme der Initiative käme es zur Einführung einer Steuer von 50 Prozent für Erbschaften und Schenkungen, die über einen Freibetrag von 50 Millionen Franken hinausgehen. Die dadurch jährlich anfallenden rund 6 Milliarden Franken wären zweckbestimmt für die Bekämpfung der Klimakrise. Von dieser neuen Steuer betroffen wären schweizweit etwa 2000 Personen oder 0,05 Prozent sämtlicher Steuerzahlerinnen und Steuerzahler.

Was könnte es angesichts der Tatsache, dass die 300 Reichsten der Schweiz heute bereits mehr als 833 Milliarden Franken besitzen, überhaupt für ein einleuchtendes Argument gegen diese Initiative geben, so ein erstes Votum in der Diskussion. Es wäre ja höchstens ein winziger Tropfen auf den heissen Stein, auf das zunehmende Auseinanderklaffen einer superreichen und jährlich immer noch reicher werdenden Minderheit und der breiten Bevölkerung, wo die Löhne seit Jahren weitgehend stagnieren.

Dieser Argumentation widersprach eine Unternehmerin in der Runde, die zu bedenken gab, dass Firmen ja nicht einfach das Ziel hätten, möglichst viel Reichtum für einzelne Privatpersonen zu schaffen, sondern dass sie eine soziale Verantwortung trügen und die von ihnen erzielten Gewinne wiederum für Investitionen nötig seien, um Arbeitsplätze für die Bevölkerung zu schaffen. Die grossen sozialen Unterschiede gäben aber auch ihr zu denken, allerdings würde sie anstelle einer Erbschafts- und Schenkungssteuer eher die Einführung einer Kapitalsteuer befürworten.

Im Laufe der weiteren Diskussion wurde auch die Frage aufgeworfen, ob die Einführung einer solchen Erbschaftssteuer nicht zu einer untragbaren Mehrfachbelastung der Betroffenen führen würde, die ja bereits Gewinn-, Einkommens- und Vermögenssteuer bezahlen würden. Diesem oft gegen die Initiative ins Feld geführten Behauptung wurde die Tatsache entgegen gehalten, dass die Erbschaftssteuer ja nicht von den jeweiligen Firmenbesitzern bezahlt werden müsste, sondern ausschliesslich von deren Nachkommen. Ebenfalls erinnerte ein Diskussionsteilnehmer daran, dass es ja bis 1991 in sämtlichen Kantonen eine Erbschaftsteuer gegeben hätte, ohne dass offensichtlich die Wirtschaft darunter zu leiden gehabt hätte. Die Erbschaftssteuer sei in der Folge in einem Kanton nach dem andern abgeschafft worden, nicht weil sie grundsätzlich wirtschaftsfeindlich sei, sondern als Folge eines Steuerwettbewerbs, bei dem jeder Kanton im Konkurrenzkampf mit den anderen bemüht ist, möglichst gewinnträchtige Firmen und reiche Privatpersonen anzulocken.

Ob die Drohungen einzelner Unternehmer, bei einer Annahme der Initiative die Schweiz zu verlassen, ernstzunehmen oder doch eher ein Versuch sind, durch Angstmacherei eine Annahme der Initiative zu verhindern, darüber waren die Meinungen geteilt.   

21. Montagsgespräch vom 16. Juni 2025: Ist eine Welt ohne Geld vorstellbar?

Am Buchser Montagsgespräch vom 16. Juni stellte Eric Zaindl, Ökonom und Buchautor, seine Vision einer „Welt ohne Geld“ vor, die er auch in Buchform veröffentlicht hat. Durch seine intensiven Recherchen und beruflichen Erfahrungen – vom Sachbearbeiter bis zum Geschäftsführer in verschiedenen Unternehmen – sei er zur Erkenntnis gelangt, dass eine geldfreie Welt möglich wäre. Oder dann eine Welt mit einem gerechteren Geldsystem, als das heute der Fall sei.

Zaindl zitierte den US-amerikanischen Unternehmer Henry Ford: „Würde die Menschheit das Geldsystem verstehen, hätten wir eine Revolution noch vor morgen früh.“ In der Tat beruhe die Macht des herrschenden Geldsystems auf dem Nichtwissen der breiten Bevölkerung über die Mechanismen, die hinter der Geldschöpfung stecken. Über 90 Prozent der Gesamtmenge an Geld existiere gar nicht in physischer Form, sei reines Buchgeld, das auf der Basis von Krediten von Banken oder anderen Finanzinstitutionen geschaffen würde. Dabei ginge es oft um so gigantische Beträge, dass diese gar nie zurückbezahlt werden könnten, während kleinere, an KMU oder Privatpersonen verliehene Kredite stets samt Zins zurückzuerstatten seien. Gleichzeitig werde öffentlich der Anschein erweckt, als dass Geld Mangelware sei, was es im Alltag vieler Menschen auch tatsächlich sei, allerdings nicht für die geldschöpfenden Institutionen. Dieses Mangeldenken werde dann zur Ausrede genommen, zu wenig Geld für wichtige öffentliche Aufgaben zu haben, wie z.B. für die seit Jahrzehnten hinausgeschobene Lösung des Hungerproblems in sogenannten Entwicklungsländern. Viele der heutigen sozialen und wirtschaftlichen Probleme seien eine unmittelbare Folge dieses ungleichen Zugangs zu Geld. Es brauche daher grundlegend neue Ansätze, denn, wie auch Albert Einstein gesagt hätte: Probleme liessen sich nicht mit der gleichen Denkweise lösen, mit welcher sie entstanden seien.

Würden die Menschen überhaupt noch arbeiten, wenn der Anreiz, damit Geld zu verdienen, nicht mehr vorhanden wäre? Eine Diskussionsteilnehmerin wies darauf hin, dass der Mensch ein zutiefst soziales Wesen sei und nicht von Natur aus egoistisch und habgierig. Es würde wohl ein Füreinander und Miteinander entstehen, wenn das Gelddenken wegfallen und der Leistungsdruck, sprich das Müssen, durch ein Dürfen ersetzt würde. Ein Wirtschaftssystem ohne Geld, so Zaindl, würde zudem zu einem viel nachhaltigeren Umgang mit den vorhandenen Ressourcen führen, da das Ziel der Produktion dann nicht mehr in einer möglichst gewinnbringenden Vermarktung der Güter und damit verbundenem Überkonsum liegen würde, sondern in der Erfüllung der menschlichen Grundbedürfnisse weltweit. Es brauche angesichts der immensen Herausforderungen unserer Zeit dringend neue Ideen, so ein Diskussionsteilnehmer, der in diesem Zusammenhang an ein bekanntes Zitat des deutschen Philosophen Arthur Schopenhauer erinnerte: „Ein neuer Gedanke wird zuerst verlacht, dann bekämpft, bis er nach längerer Zeit als selbstverständlich gilt.“

20. Montagsgespräch vom 12. Mai 2025: Wohin steuert die Migros?

Aus erster Hand, nämlich von Martin Lutz, dem Geschäftsführer der Migros Ostschweiz, konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Buchser Montagsgesprächs vom 12. Mai über die Hintergründe des zurzeit laufenden Totalumbaus des Migros-Konzerns informieren und die Gelegenheit zu kritischen Fragen nutzen.

Aus mehreren Gründen, so Martin Lutz, sei der umfassende Konzernumbau unausweichlich geworden. Erstens sei der Konkurrenzkampf im Detailhandel in den letzten zehn bis 15 Jahren immer härter geworden, nicht zuletzt durch den Markteintritt von Lidl und Aldi. Zweitens hätte sich das Kaufverhalten der Kundschaft stark verändert, Preisvergleiche spielten beim Einkaufen eine immer wichtigere Rolle und deshalb werde auch immer öfters im grenznahen Ausland, wo die Preise tiefer sind, eingekauft. Drittens erfreue sich das Onlineshopping immer grösserer Beliebtheit, was auch einer der Hauptgründe dafür sei, dass die Migros-Fachmärkte zuletzt einen jährlichen Verlust von insgesamt rund 100 Millionen Franken hätten hinnehmen müssen. Viertens habe man sich während langer Zeit durch  viele Akquisitionen verzettelt und dem eigentlichen Kerngeschäft, dem Supermarkt, zu wenig Sorge getragen. Fünftens sei aber auch der Migros-Konzern selber mit seinen komplexen Strukturen und aufwendigen Entscheidungsabläufen träge geworden und hätte es verpasst, rechtzeitig auf die neuen Herausforderungen zu reagieren.

Als logische Schlussfolgerung hätten sich die zukünftige Fokussierung auf das Kerngeschäft Supermarkt und die Veräusserung der unrentablen Fachmärkte ergeben, wobei für alle ausser Do it und Garden, für die man keine Käufer hätte finden können, Anschlusslösungen hätten gefunden werden können. Für fast alle der rund 600 bei Migros Ostschweiz betroffenen Angestellten hätten sich neue  Beschäftigungsmöglichkeiten finden lassen. Ihm sei bewusst, so Lutz, dass vielen langjährigen Beschäftigten die neue Arbeitssituation nicht leicht fallen werde und dass auch – gerade am Beispiel von Do it und Garden in Buchs – der Kundschaft etwas weggenommen werde, was sehr beliebt und geschätzt worden sei. Dennoch hätte es nach allen vorgenommenen Analysen keine brauchbaren Alternativen zu den nun getroffenen Massnahmen gegeben.

Künftig werde die Migros mit einem modernen und verdichteten Filialnetz – beispielsweise auch mit der neuen Filiale in Sevelen –, tieferen Preisen sowie frischen und regionalen Sortimenten wieder für positive Schlagzeilen sorgen, gab sich Lutz überzeugt.

In der nun folgenden Diskussion wurde mehrfach Unverständnis bekundet, wie umfassend der Umbau in der so kurzen Zeit von etwa einem Jahr erfolgt sei, so dass man den Eindruck bekäme, es sei eine Art Panikreaktion, die mit allen ihren Konsequenzen zu wenig bedacht worden sei. Dem widersprach Martin Lutz, indem er erklärte, der Umbau sei hinter den Kulissen umfassend diskutiert und sorgfältig vorbereitet worden.

Eine Votantin bedauerte den „Kniefall“ der Migros vor dem Trend zum Onlineshopping. Sie hätte von der Migros mehr Mut erwartet, sich diesem Trend bewusst entgegenzustellen und die Vorzüge des Einkaufens vor Ort in den Vordergrund zu stellen, zumal sie sich sicher sei, dass es früher oder später wieder zu einer gegenläufigen Entwicklung kommen werde, wenn den Konsumentinnen und Konsumenten erst einmal die negativen Auswirkungen des Onlineshopping mit Billigprodukten auf Kosten von Umwelt und Arbeitsbedingungen so richtig bewusst würden – eine optimistische Sichtweise, die Martin Lutz nicht teilen wollte.

Eine andere Diskussionsteilnehmerin zeigte sich befremdet darüber, dass trotz der offensichtlichen finanziellen Engpässe dennoch erhebliche Investitionen für die kürzlich erfolgte Renovation der Migros Buchs, welche für die Kundschaft keinen ersichtlichen Mehrwert mit sich bringe, getätigt worden seien. Lutz begründete den Umbau damit, dass die Kundschaft eine regelmässige Attraktivitätssteigerung der Verkaufsumgebung und des damit verbundenen Einkaufserlebnisses erwarte, diese Erneuerungen aber abgesehen davon ohnehin aus technischen Gründen, beispielsweise wegen des Ablaufs der Kühlgeräte, unerlässlich seien.

Die Frage nach den Preisunterschieden zwischen Aldi und Lidl auf der einen, Migros auf der anderen Seite beantwortete Lutz damit, dass es eben weit kostengünstiger sei, das Angebot – wie etwa bei Lidl und Aldi – auf circa 2500 Produkte zu beschränken, statt, wie bei einer grossen Migros, rund 35‘000 verschiedene Produkte anzubieten. Im Verlaufe des Abends wurde die Vielschichtigkeit des Themas deutlich. Und auch, wie entscheidend das Verhalten der Konsumentinnen und Konsumenten ist. Wenn immer mehr Menschen nur noch online und  möglichst billig einkaufen wollen, dann, so ein letztes Votum aus der Diskussionsrunde, müsse man sich nicht wundern, wenn auch traditionsreiche Unternehmen wie die Migros früher oder später zu Massnahmen gedrängt würden, die dann bei vielen Menschen auf Unverständnis stiessen. Jeder und jede könne selber etwas dazu beitragen und sei mitverantwortlich dafür, in welche Richtung und mit was für Konsequenzen sich alles entwickle.

19. Montagsgespräch vom 14. April 2025: Gibt es Hoffnung für Syrien?

„Gibt es Hoffnung für Syrien?“, dies das Thema des Buchser Montagsgesprächs vom 14. April. Zunächst berichteten Bahira* und Afsan* über ihr früheres Leben in Syrien und die Gründe für die Flucht. Bahira stammt aus Damaskus. Zwei Jahre nach dem Ausbruch des Bürgerkriegs im März 2011 flüchtete die Familie in den Libanon, wo sie eineinhalb Jahre lang unter misslichsten Bedingungen lebten, bevor sie im Rahmen eines UN-Hilfsprogramms in die Schweiz einreisen durften. Afsan ist Kurde. Bei der Flucht war er erst zwei Jahre alt. Die Kurden, so Afsan, seien von allen in Syrien lebenden Volksgruppen die am meisten benachteiligte und unterdrückte.

Sowohl Bahira wie auch Afsan hätten sich über den Sturz Assads gefreut, hätten sie darin doch endlich die Chance zu einem demokratischen Neubeginn ihrer Heimat gesehen. Doch sei es noch schwierig abzuschätzen, ob unter den neuen, ursprünglich aus islamistischen Extremisten hervorgegangenen Machthabern der Aufbau einer demokratischen Gesellschaft möglich sei. Befürchtungen gäbe es vor allem in Bezug auf die Situation der Frauen, denn es gäbe innerhalb der neuen Machthaber leider Tendenzen, die Rechte der Frauen massiv einzuschränken.

Entscheidend für die zukünftige Entwicklung Syriens werde auch das Verhalten all jener Länder sein, die sich immer und immer wieder in die inneren Angelegenheiten Syriens eingemischt hätten, so etwa die Türkei, die danach strebe, im Nahen Osten eine bedeutende Regionalmacht zu sein, oder Israel, das unmittelbar nach dem Sturz Assads fast die gesamte militärische Infrastruktur Syriens zerstört und mittels einer völkerrechtswidrigen geschaffenen „Pufferzone“ im Norden des Landes den Zugang vieler Syrer und Syrerinnen zu ihren eigenen Wohngebieten verunmöglicht hat.

Die Behauptung eines Diskussionsteilnehmers, Islam und Demokratie seien unvereinbar, löste eine längere Debatte aus. Dieser Behauptung widersprochen wurde mit dem Argument, es gäbe in jeder Religionsgemeinschaft nach Macht strebende Einzelne oder Gruppen, welche die Religion für ihre eigenen Interessen missbrauchten. Auch im Christentum hätte es solche Tendenzen gegeben, zum Beispiel zur Zeit der Kreuzzüge, als die Christen „im Namen Gottes“ gegen die Araber in den Krieg zogen, oder sogar in neuester Zeit, als sich US-Präsident George W. Bush bei seinem völkerrechtswidrigen Angriff auf den Irak auf das „Wort Gottes“ berufen hätte. Dies hätte aber nichts zu tun mit den ursprünglichen Grundwerten der Religionen, die sich in ihren ethischen Grundwerten erstaunlich ähnlich seien.

Ein Bibelzitat, in dem von einer zukünftigen weltweiten Friedensordnung die Rede ist, setzte den hoffnungsvollen Schlusspunkt unter eine Diskussion, die trotz teilweise grossen Meinungsverschiedenheiten letztlich doch erkennen liess, dass wohl die überwiegende Mehrheit der Menschen, unabhängig von Religionen und Nationalitäten, durch die gemeinsame Sehnsucht nach einer friedlichen und gerechten Welt miteinander verbunden sind.

* Namen geändert

18. Montagsgespräch vom 10. März 2025: Sollte das Bargeld abgeschafft werden?

Wird das Bargeld verschwinden? Und was für Folgen hätte dies? Darüber wurde am 10. März im Rahmen des 18. Buchser Montagsgesprächs diskutiert. Mit dabei war auch Eric Zaindl, Ökonom, Unternehmer und Autor des Buches „Eine Welt ohne Geld?“, der sich seit vielen Jahren mit der Entstehung des Geldes und seiner Rolle in Wirtschaft und Alltagsleben beschäftigt.

Niemand in der Runde wünschte sich eine gänzliche Abschaffung des Bargeldes. Würde Geld nur noch digital verwendet, könnte es zu einem enormen Autonomieverlust des einzelnen Bürgers und der einzelnen Bürgerin kommen, zu einer Machtkonzentration und der Steuerung und Kontrolle des gesamten Geldsystems in der Hand einiger weniger globaler Konzerne oder, wenn die Staatsmacht diese Aufgabe übernähme, zu einer permanenten Überwachung des Alltagslebens, wie man das am Beispiel von China sehen könne, wo durch Videoüberwachung und KI-gesteuerter Gesichtserkennung erfasstes „Fehlverhalten“ mit finanziellen Einbussen bestraft werde.

Ein ausschliesslich digitales Geldsystem sei auch für technische Störungen, Hackerangriffe oder Auswirkungen von Naturkatastrophen oder weltpolitischen Umwälzungen viel anfälliger. Zudem würden digitale Bezahlmöglichkeiten dazu verleiten, zu schnell und unüberlegt Geld auszugeben und sich auf diese Weise zu verschulden.

Mehrfach wurde aber auch darauf hingewiesen, dass bargeldloses Zahlen vieles vereinfache und gewisse Kosten wie das Herstellen von Bargeld einsparen könne. Es wäre aber wohl, so die übereinstimmende Meinung der Anwesenden, mit viel zu grossen Gefahren verbunden, auf Bargeld gänzlich zu verzichten. Deshalb begrüsse man die kürzlich zustande gekommene Bargeldinitiative, welche verlangt, dass Bargeld nicht wegdigitalisiert werden dürfe.    Eric Zaindl vermittelte abschliessend einen interessanten Einblick in die Entstehung des heutigen Geldsystems. Noch im 17. Jahrhundert hätten die damaligen Königshäuser jeweils eigene, quasi dezentralisierte Zahlungssysteme in der Art von Münzen, etc. gehabt. Erst nach und nach sei ein zentralisiertes Geldsystem aufgebaut worden. Dieses ursprünglich zur Sicherung der Lebensverhältnisse geplante, gerecht verteilte „Bürgergeld“ habe sich aber im weiteren Verlauf immer mehr in ein Machtmittel transformiert, das sich bis heute in immer grösserer Menge bei einer immer kleineren Anzahl von Reichen und Mächtigen konzentriere und zu einer Art modernen „Sklaventums“ geführt habe, in dem jene, die viel Geld besitzen, über jene bestimmen und entscheiden, die wenig oder gar kein Geld besitzen. Lokale und regionale Währungen, wie sie zurzeit da und dort wieder am Entstehen seien, könnten ein mögliches Gegengewicht zu dieser Entwicklung bilden. Lohnen könnte sich, so Zaindl, auch der hypothetische Blick in eine Welt, in der es gar kein Geld mehr gäbe, mit einer zugrundeliegenden, zeitgerechten Neuausrichtung über alle Lebensbereiche. Ein Diskussionsansatz, der anlässlich eines weiteren Montagsgesprächs vertieft werden soll.

17. Montagsgespräch vom 10. Februar 2025: Soll TikTok verboten werden?

Dieser Artikel wurde von Laura Alilovic, freier Mitarbeitern der Lokalzeitung „W&O“, verfasst.

Mitglieder des Buchser Jugendrats diskutierten mit weiteren Interessierten über TikTok. In Australien wurde die Nutzung der Internetplattform für unter 16-Jährige verboten, in den USA drohte zu Beginn dieses Jahres ebenfalls ein TikTok-Verbot. Auch in der Schweiz sprechen sich gemäss einer Umfrage 78 Prozent der Bevölkerung für ein Verbot von TikTok für Kinder aus. Doch ist die Plattform tatsächlich so gefährlich? Was meinen die Jugendlichen selbst dazu?

Vier der sechs anwesenden Jugendratsmitglieder nutzen TikTok aktiv. Sie berichteten darüber, wie sie durch die App Englisch gelernt, Freunde gefunden und neue Interessen entdeckt haben. TikTok sei auch der Ort, an dem sie sich am meisten über das Weltgeschehen informieren. «Durch die Kurzvideos bekommt man sehr schnell sehr viele Informationen», erklärte Fadri Michel. Auch seien die Informationen oft vielseitiger als in anderen Medien. «Wenn es Social Media nicht gegeben hätte, hätte ich kaum mitgekriegt, was in Palästina passiert, da in unseren Medien sehr wenig darüber berichtet wird», so Mohammed Bijo. Doch nicht für alle überwiegen die Vorteile. «Ich benutze kein TikTok mehr, denn es macht zu stark süchtig», erzählte Amy Wood. Ausserdem bemerkte sie, wie schädlich das Ansehen von Kurzvideos sich auf die Aufmerksamkeitsspanne auswirke. Es falle einem dadurch viel schwerer, beispielsweise in längeren Konversationen aufmerksam zu bleiben. Auch Silas Gall verwendet TikTok nicht. Doch wenn er ein Business hätte, würde er die Plattform durchaus für Marketing nutzen. Zu diesem Zweck, gestand er ein, eigne sich TikTok ausgezeichnet.

Kurzvideos, von 10 Sekunden bis zu wenigen Minuten, seien laut zahlreichen Studien besonders schädigend für das Gehirn. Der Konsum führe zu Konzentrations- und Verhaltensveränderungen. Das Gehirn werde durch den schnellen Informationsfluss komplett überfordert, was sich insbesondere bei Jugendlichen, die sich noch in einer psychischen Entwicklungsphase befänden, bedeutende Auswirkungen habe. Zudem hätte das Format sehr hohes Suchtpotenzial. «Viele Fachleute forschen tagtäglich daran, wie man Nutzer süchtiger machen kann. Und die klugen Köpfe, die sich das ausdenken, schicken ihre Kinder währenddessen auf Schulen, wo man nicht einmal Handys benutzen darf», mahnt einer der älteren Teilnehmer. Der Algorithmus sei so ausgelegt, dass er den Nutzern genau auf sie zugeschnittene Inhalte präsentiere, um so möglichst lange ihre Aufmerksamkeit zu behalten. Doch das Suchtpotenzial sei nicht die einzige Gefahr, die vom TikTok-Algorithmus ausgehe, findet Silas Gall: «Durch den Algorithmus entstehen auch gefährliche politische Bubbles.» Er ist nicht der Einzige, der sich über diese politischen «Gesinnungsblasen» sorgt. Man verliere dadurch auf lange Zeit die Fähigkeit, Dinge zu hinterfragen und sich mit Andersdenkenden auszutauschen. Deshalb sei es wichtig, nicht nur TikTok, sondern diverse Medien zur Meinungsbildung zu verwenden.

Ein TikTok-Verbot für unter 16-Jährige hielten dennoch die meisten Diskussionsteilnehmer für keine gute Option. «Wenn man es verbietet, gehen die Leute einfach auf eine andere Plattform», so Mohammed Bijo. Silas Gall schlug alternativ ein allgemeines Kurzvideo-Verbot vor. Die Teilnehmenden waren sich jedoch einig, ein TikTok-Verbot wäre schwierig umzusetzen, leicht zu umgehen und ein grober staatlicher Eingriff. Stattdessen sei ein Appell an die Eltern der Jugendlichen nötig. Die Eltern seien dafür verantwortlich, ihre Kinder zu schützen, zu begleiten und ihnen beizubringen, kritisch zu denken. Dazu brauche es aber zuerst Elternbildung. Durch Weiterbildung solle die Gesellschaft auf neue Herausforderungen vorbereitet und aufgeklärt werden, bevor zu Verboten gegriffen wird.

16. Montagsgespräch vom 13. Januar 2025: Ist Feminismus nur etwas für Frauen?

Am 16. Buchser Montagsgespräch vom 13. Januar wurde die Frage diskutiert, ob Feminismus nur etwas für Frauen sei oder sich vermehrt auch Männer für feministische Anliegen einsetzen sollten. Zu dieser Frage zeigte sich schon zu Beginn der Diskussion ein klarer Konsens: Da es sich bei frauenspezifischen Anliegen stets auch um gesamtgesellschaftliche Fragen handle, in denen nicht nur Frauen, sondern immer auch Männer bestimmte Rollen einnehmen und auf irgendeine Weise mitbeteiligt seien, sei es nur logisch, dass sich auch Männer an den entsprechenden Veränderungsprozessen beteiligen müssten. Passives Verhalten, Schweigen oder Wegschauen, so eine Votantin, würde nichts anderes bedeuten als eine Zustimmung zur bestehenden Realität, in der Frauen auch heute noch zahlreichen Diskriminierungen unterworfen seien.

Eine ältere Diskussionsteilnehmerin erinnerte daran, dass soziale Errungenschaften, die heute als selbstverständlich gelten, nie von selber gekommen seien, sondern stets hart hätten erkämpft werden müssen. So etwa sei das neue Eherecht, welches den Frauen unter anderem erlaubt, ein eigenes Bankkonto zu eröffnen und auch ohne Zustimmung des Ehemannes einen Arbeitsvertrag abzuschliessen, erst im Jahre 1985 in Kraft getreten, was eine jüngere Diskussionsteilnehmerin zunächst fast nicht glauben konnte. Noch heute werde, so eine andere Diskussionsteilnehmerin, Feminismus von einem Teil der Männer als etwas Bedrohliches empfunden, doch gehe es nicht um einen Machtkampf zwischen den Geschlechtern, sondern nur um die gleichberechtigte, geschlechterunabhängige Teilhabe im Rahmen der elementaren Menschenrechte.

Ausgiebig wurde über die unterschiedliche Wertung und Wertschätzung diskutiert, welche mit mehrheitlich eher von Männern oder eher von Frauen ausgeübten Berufen verbunden ist. So höre man immer wieder die Aussage, eine Frau, die keinen bezahlten Job ausübe, arbeite nicht, sondern mache „nur“ den Haushalt oder kümmere sich „nur“ um ihre Kinder, obwohl doch gerade Haus- und Familienarbeit überaus wichtige Aufgaben seien und sogar die eigentliche Basis dafür bilden würden, um das bestehende Wirtschaftssystem aufrechtzuerhalten.

Ein weiteres Diskussionsthema bildeten die von der Wirtschaft vorgegebenen Rahmenbedingungen. Viele Männer würden gerne Teilzeit arbeiten und sich vermehrt am Haushalt und an der Kindererziehung beteiligen, was aber von zahlreichen Arbeitgebern gar nicht zugelassen würde. Auch würde die Tatsache, dass viele eher von Frauen ausgeübten Berufe schlechter bezahlt werden, einen Hemmschuh bilden für partnerschaftliche Lösungen, denn sie zwängen die Männer, um den Lebensunterhalt der Familien bestreiten zu können, zu grösseren Arbeitspensen.

Ein junger Familienvater wünschte sich gesellschaftliche Rahmenbedingungen, unter denen man nicht schon von klein auf in bestimmte Rollenmuster und Abhängigkeiten hineingedrängt werde, sondern unabhängig vom Geschlecht frei und selbstbestimmt aufwachsen könne.

15. Montagsgespräch vom 9. Dezember 2024: Was brächte ein bedingungsloses Grundeinkommen?

Das 15. Buchser Montagsgespräch befasste sich mit der Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens, das jedem Bürger und jeder Bürgerin unabhängig von ihrer wirtschaftlichen Lage in Form einer gesetzlich festgelegten, vom Staat ausbezahlten finanziellen Zuwendung ohne Gegenleistung zur Verfügung stehen würde. Über die Einführung eines solchen BGE wurde in der Schweiz – im Jahre 2016 – bereits einmal abgestimmt, die Vorlage erhielt eine Zustimmung von immerhin 23 Prozent.

Eingangs stellte Markus Härtl, der sich seit Jahren in der Schweiz, in Liechtenstein und Deutschland für die Einführung eines BGE einsetzt, die möglichen Vorzüge eines solchen Grundeinkommens vor. Ein BGE würde unabhängig von äusseren Umständen eine lebenslange Existenzsicherung garantieren und damit auch eine uneingeschränkte gesellschaftliche Teilhabe. Es würde die Selbstbestimmung fördern, weil niemand mehr gezwungen wäre, einer Erwerbsarbeit nachzugehen, die mit schlechten Arbeitsbedingungen und zu niedriger Entlohnung verbunden ist. Und es würde all jene heute noch unentgeltlichen Care-Arbeiten entschädigen, ohne welche eine Gesellschaft nicht überlebensfähig ist. Zudem würde es zu einem Abbau der Bürokratie führen, die heute noch für Kontrollen, Abklärungen und Zuweisungen zu den unterschiedlichen Sozialleistungen notwendig ist.

Weitere Vorteile eines BGE wurden in der folgenden Diskussion genannt. Ein BGE würde zu einer Umverteilung in Richtung mehr soziale Gerechtigkeit führen. Der durch KI und andere technologische Entwicklung zu erwartende Verlust an Arbeitsplätzen könnte besser aufgefangen werden. Wichtige Gesellschaftsbereiche wie Kultur, Bildung und politische Arbeit bekämen einen höheren Stellenwert.

Es tauchten in der Diskussion aber auch einige offene Fragen auf: Wie könnte die Finanzierung eines BGE langfristig gesichert werden? Besteht angesichts der herrschenden politischen Machtverhältnisse und einer anhaltenden Sparpolitik nicht die Gefahr, dass ein BGE auf das absolute Minimum gedrückt würde und man dann am Ende schlechter dastehen würde als mit den heutigen Sozialleistungen? Ist es fair, wenn ein Konzernchef, der heute schon mehrere Millionen Franken pro Jahr verdient, zusätzlich ein von der Allgemeinheit finanziertes BGE bekäme?

Eine immer wieder gehörte kritische Frage zum BGE ist, ob die Menschen, wenn ihre Existenz gesichert wäre, überhaupt noch einer Erwerbsarbeit nachgehen würden. Die Befürworterinnen und Befürworter eines BGE gehen davon aus – und dem wurde eigentlich nicht widersprochen –, dass Menschen grundsätzlich gerne arbeiten und einen Beitrag zur Gesellschaft leisten möchten. Allerdings müssten dann die Arbeitsbedingungen so ausgestaltet sein, dass Arbeiten grundsätzlich Freude macht und nicht mit unnötigem Stress, Fremdbestimmung und fehlender Wertschätzung verbunden ist – genau dies wäre aus Sicht der Befürworterinnen und Befürworter eine wünschbare Konsequenz, die sich aus der Einführung eines BGE ergeben müsste.

14. Montagsgespräch vom 11. November 2024: Die schweizerische Asylpolitik in der Diskussion – Türen öffnen statt Feindbilder aufbauen

Thema des 14. Buchser Montagsgesprächs vom 11. November war die schweizerische Asylpolitik. Eingeladen zu diesem Anlass waren auch zwei Flüchtlinge aus Pakistan und Äthiopien, die zurzeit im kantonalen Ausreise- und Nothilfezentrum Sonnenberg in Vilters leben, sowie die Präsidentin und eine weitere Mitarbeiterin des Solidaritätsvereins Sevelen.

Wie zu erfahren war, leben im Zentrum Sonnenberg Flüchtlinge, deren Gesuch um ein Bleiberecht in der Schweiz abgewiesen wurde, die aber aufgrund schwieriger Umstände nicht in ihre Heimatländer zurückkehren können. Dies bedeute für viele ein jahrelanges Verharren in völliger Perspektivenlosigkeit, ohne Geld, ohne Möglichkeit einer sinnvollen Beschäftigung und in beständiger Angst vor einer gewaltsamen Ausschaffung.

Es wurde diskutiert, ob die Schweiz nicht schon zu viele Flüchtlinge aufgenommen hätte. In Anbetracht der Tatsache, dass auf 100 Bewohnerinnen und Bewohner nur ein einziger anerkannter Flüchtling kommt – in Deutschland beispielsweise sind es 3,7 – könne man, so eine Diskussionsteilnehmerin, diese Frage wohl eher verneinen. Eine andere Gesprächsteilnehmerin meinte, sie hätte oft Angst, sich an Orten aufzuhalten, wo es viele Flüchtlinge gäbe, eine Aussage, der eine andere Votantin deutlich widersprach, indem sie berichtete, sie hätte sich schon oft an solchen Orten aufgehalten, es sei ihr aber noch nie etwas passiert.

Ein Diskussionsteilnehmer wies darauf hin, dass der Anteil von Ausländern in den Gefängnissen ausserordentlich hoch sei, dem wurde aber entgegen gehalten, dass die weit überwiegende Mehrheit der Ausländerinnen und Ausländer noch nie ein Delikt begangen hätten und dass man negative Meldungen oft zu sehr in den Mittelpunkt stelle. So etwa wurde erwähnt, dass von den insgesamt 36‘000 in der Schweiz lebenden Afghaninnen und Afghanen nur von zwei Personen innerhalb eines halben Jahres eine schwere Straftat begangen worden sei, dies aber in der öffentlichen Wahrnehmung weitaus mehr Gewicht hätte als die Tatsache, dass weit über 99 Prozent dieser Personengruppe im gleichen Zeitraum kein einziges Delikt begangen hätten. Trotzdem müsse man, so wurde erwähnt, die abwehrende Haltung vieler Einheimischer ernst nehmen und offen darüber diskutieren, denn oft spielten dabei eigene Zukunftsängste eine wichtige Rolle.

Unmut äusserte eine Diskussionsteilnehmerin darüber, dass die grosszügige Aufnahmebereitschaft gegenüber Flüchtlingen aus der Ukraine in keinem Verhältnis stünde zu jener gegenüber Flüchtlingen aus anderen Ländern.

Die Bemühungen um Integration, so ein weiteres Votum, könnten nicht alleine von den ausländischen Menschen verlangt werden, auch die einheimische Bevölkerung müsse ihren Teil dazu beitragen, zum Beispiel dadurch, dass man vermehrt die eigenen Türen öffne und diese Menschen am Alltag teilnehmen lasse, statt sie auszugrenzen und aufgrund vereinzelter schlechter Erfahrungen zu einseitige Vorurteile gegen sie aufzubauen.